Name: Gast
Drachen: (noch) keine
Punkte: (noch) keine
Gold: 1800
Forum  News  Highscore  Dragopedia  29.04.2024 17:07:07 Uhr

Beweise Dich als meisterhafter Stratege, schlauer Händler und kluger Herrscher in Dragosien, dem Land der Drachen.

Errichte eine Siedlung, baue eine Drachenzucht auf und messe Dich in der königlichen Liga der Drachen.

Spiele online, direkt im Browser, in einer Welt mit realen Spielern, echter Strategie, friedlichem Handel und sportlichem Vergleich.

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Spielerprofil von Fridthjof aus Fridthjofsien.
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Stadt: Fridthjofsien
Punkte: 24367 (Rang 857 bei 108865 Spielern)
Dabei seit: 14.01.2012
Online am: 29.04.2024
Drachen:  Álfkona -Óða-   Þreftönn-Litfríð Böðvarsdóttir   Væna-Gleði Máttursdóttir   Frenja-Álfagjöf   Hryðja-Rökkva Glæðirsdóttir   Böðvar-Leiftur -Loði-   Glæðir-Þrafi Nachtatemsson   Máttur-Loftfari Feomatharsson   Rauðdreki-Kveldroði Böðvarsson   Ginfaxi-Borginmóði Böðvarsson   Hrötuður-Kopar Glæðirsson   Drífandi-Fjölverkur   Dekkja-Flugsvinn    Víðbláinn-Gnýfari Rauðdrekisson   Hnýsa-Æringa Hrötuðursdóttir   Rauðhetta-Framtíð Nodonsdóttir   Glóðrauð-Frostrós   Eðall-Hjartan Flinkflügelsson   Ótrauður-Vaskur Aiolosson   Vörður-Glóni Tadziosson   Viska-Dagsbrún Dariosdóttir   Fraðmar-Röskur Bergelmirsson   mAllrounder   Fylgja-Ástsæl   Drachenei  
Gilde:  KEKSE
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Profil Seite 1:


Begrüßungstext:
Willkommen in meinem kleinen Dörfchen, Reisender.

Ein Aufstieg zum Drachenberg und der Besuch in der Drachenzucht lohnt sich für alle Liebhaber dieser großartigen Wesen (siehe Profilseite 3).
Danach schaut doch mal bei dem hiesigen Marktplatz vorbei.
Wärmt Euch an einem Feuer auf und trinkt drei Becher Met oder auch mehr.
Bestaunt die Gaukler, die eine Feuerfontäne nach der anderen spucken, Räder schlagen und Trommeln und Sackpfeifen erklingen lassen.
Wählt eine Ware, überzeugt Euch von Ihrer Qualität und kauft sie.
Lauscht dem neusten Tratsch auf dem Marktplatz und kehrt dann abends nach einem angenehmen Tag in Fridthjofsien nach Hause zurück.


Meine Hobbys:
Laufen
Zeichnen
Lesen
Rad fahren
Schach
Tafl-Spiele (eine Gruppe altnordischer Brettspiele)

Meine Zukunftspläne:
Studium

..soweit das berufliche. Der Rest wird nicht öffentlich gemacht ;)

Mein Lebensmotto:
Der Wein ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzeneien die Schmackhafteste, und unter den Nahrungsmitteln das Angenehmste.

(Plutarch)

Man trifft mich meistens:
Neben mir ;)

Ich wohne:
Nicht mehr im schönen Westfalen.
Die Waterkant ist auch gut.

Glück ist für mich:
Gesundheit
Sicherheit
Familie

Meine Träume:
Wie ein zerfleddertes Wollknäul... wirr

Ich hasse:
...Online-Games ... und Drachen ... ja, regelrechten Abscheu empfinde ich gegen Online-Spiele mit Drachen...

dann noch so Krach-Musik von dunkel gekleideten, widerwärtig langhaarigen Menschen, die sich auf dreckigen Konzerten rumtreiben...


Gästebucheintrag von ArexSchatten am 28.07.2013 14:38Uhr

Kapitel XIV – Aufbruch nach Dragosia

Wenn Arex eines hasste, dann war es mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen zu werden. Sie konnte da selbst für ihre Verhältnisse sehr unleidig werden, aber sie verkniff sich die scharfe Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag, als sie Fridthjofs entsetztes Gesicht sah. In ihr schrillten die Alarmglocken. „Was ist geschehen?“, murmelte sie noch immer Schlaftrunken, aber da war Fridthjof schon raus auf den Flur und machte einen heiden Lärm. Klang das jetzt wirklich so, als wenn er die Türen zu den Schlafstätten der Wachen auftrat? Warum zum Teufel benutzt er nicht einfach den Riegel? Arex seufzte tief. Wenn Fridthjof in Panik geriet, dann setzte manchmal bei ihm der Kopf aus. Ab und an war das ganz hilfreich, denn so war er unberechenbar für Gegner, aber im Moment war es eigentlich nur lustig. Mit einem Schmunzeln wühlte sich Arex aus dem Fellberg, der ihre Schlafstätte für die Nacht gewesen war, hervor. Ihr erster Blick galt dem verletzten Drachen. Er lag ruhig, aber wach auf dem Boden. „Du kannst dich ruhig bewegen.“ Darauf schien der Drachen nur gewartet zu haben. Er streckte vorsichtig ein Bein nach dem anderen und dann die Flügel. Es ging ihm besser. Arex war beruhigt. Unbewusst klopfte die junge Frau erst einmal ihre Kleidung ab und wunderte sich einen Moment, weshalb diese sich so seltsam anfühlte. Dann erinnerte sie sich, dass sie gerade die schwarze Uniform der dragosischen Stadtwachen trug. „Und dann auch noch ausgerechnet die von dem … dem …“ Ihr fiel nichts Passendes ein und so schnaufte sie wütend. Hatte der sie doch gestern ernsthaft in Verlegenheit gebracht. Nachdem sie den Drachen versorgt und das Drachenlager gründlich gereinigt hatte, musste sie sich selber erst einmal einer gründlichen Reinigung unterziehen. Brain war so großzügig ihr sein Einzelzimmer dafür zur Verfügung zu stellen. Ihre eigene Kleidung war so verschmutzt, dass sie diese auch gleich mit wusch. Aber erst beim durchwühlen ihres Rucksackes, wo sie so ziemlich alles mit sich schleppte, fiel ihr auf, dass sie keine Wechselkleidung dabei hatte. Diese lag wahrscheinlich immer noch fein säuberlich zusammengelegt in ihrem Schrank in ihrem Schlafzimmer. So musste sie den äußerst unangenehmen Weg gehen und Brain um Kleidung bitten, wenn sie nicht die Nacht nackt verbringen wollte. Dieser erfüllte ihr natürlich mit aller größter Freude den Wunsch und besorgte eine Ersatzuniform von der elfenhaften Shaylana. „Willst du mich verarschen?“, knurrte Arex den Mann an, der sich das breite Grinsen in seinem Gesicht nicht verkneifen konnte, als er Arex die viel zu kleine Uniform übergab. „Sorry, eine andere Frauenuniform haben wir nicht.“. Seine Augen blitzen amüsiert, als Arex die Uniform zweifeln hochhob. Selbst in Jugendzeiten hätte sie dort niemals reingepasst. „Dann hol mir ebend eine von einem Mann. Ich will damit ja nicht zu einer Parade gehen.“ Arex war sichtlich genervt und das schien dem Kommandanten noch mehr Freude zu bereiten. „Wie ihr wünscht my Lady.“ Er machte einen Diener und zog sich rückwärtsgehend aus dem Zimmer zurück. Am liebsten hätte Arex ihm irgendetwas hinterher geworfen, aber außer dem nassen Handtuch, das sie um den Körper geschlungen hatte, war nichts in ihrer Reichweite. Es dauerte ein paar Minuten, dann kam Brain mit einer weiteren Uniform zurück. Sein Schmunzeln verhies nichts Gutes. „Hier. Das ist die größte Größe, die ich gefunden habe unter den Männern.“ Dabei betonte er das Wort Männer besonders, denn selbst er wusste, dass die Hälfte seiner Untergebenen gerade dem Kindesalter entwachsen waren. Erleichtert griff Arex nach der Uniform, nur um gleich darauf feststellen zu müssen, dass diese zwar viel größer war, aber dennoch nicht den nötigen Umfang hatte. „Könnte hier und da bissel eng werden.“ Das war genau der Kommentar, der die eh schon gereizte Drachenzüchterin jetzt gebrauchen konnte. Ihre Augen funkelten. „Uhhh – wenn Blicke töten könnten.“, stichelte ihr Gegenüber weiter. „Blicke nicht, aber ich schon.“, drohte Arex und Brain zeigte sich spielerisch entsetzt. Arex schmollte und warf mit der Uniform nach ihm, was ihn in schallendes Gelächter ausbrechen lies. Die Situation war selbst für Arex zu komisch, um ernst zu bleiben und sie lächelte unwillkürlich. „Wenn du so lächelst, siehst du eigentlich ganz hübsch aus.“ Der jungen Frau gefrohr das das Lächeln. Hatte sie ihn da richtig verstanden? Wollte er sie absichtlich beleidigen oder war das ein unbeholfener Versuch ihr ein Kompliment zu machen? Beides behagte Arex gar nicht. Brain schien zu spüren, dass er eine unsichtbare Linie übertreten hatte. Er deutete mit einem Nicken auf seine, am Bettende liegende, sorgsam gefaltete Uniform. Dann verlies er wortlos das Zimmer. Es hatte eine Weile gedauert, bis sich Arex rührte und nach der Uniform griff. Und es hatte noch viel läng er gedauert sie anzuziehen. Etwas in ihr sträubte sich, die Kleidung von diesem ungehobelten Klotz zu tragen. Sie war nie eitel gewesen und mit Sicherheit war sie keine Schönheit. Also warum verletzte und verunsicherte sie die Aussage dieses Mannes so sehr? Aber es nutzte nichts. Sie zog die Uniform an und ging dann ohne Umwege in den Drachenhort zu dem verletzten Drachen zurück. Brain sah sie diesen Abend nicht noch einmal. Sie ging ihm bewusst aus dem Weg, grübelte aber den ganzen Abend über ihr eigenes Verhalten nach.
Shaylanas Stimme, die Fritdhjof freundlich auf die Türöffner inwies, riss Arex aus ihren Gedanken und sie griff schnell ihre eigene Kleidung und verschwand hinter den Drachen. Es dauerte nur einen Moment und sie hatte die Kleidung von Brain abgelegt und ihre eigenen übergestreift. Die vielen Schnallen und Riemen festzuschnüren dauerte allerdings etwas länger. Fridthjof stürmte mit hochrotem Kopf in den Drachenhort. „Arex wo bist du?“ Seine Stimme klang immer noch aufgeregt. „Hier.“ Arex hob eine Hand und winkte über den Drachen rüber. „Erzählst du mir jetzt was los ist?“, fragte sie so ruhig sie konnte, in der Hoffnung, dass ihr Weggefährte sich etwas beruhigte. „Ja – ich würde auch gerne wissen was das alles soll.“, erklang Brains tiefe Stimme. Arex zuckte hinter dem Drachen zusammen. Jetzt konnte sie ihm wohl nicht mehr aus dem Weg gehen. Sie schloss eine Sekunde die Augen und atmete tief durch. Dann straffte sie die Schultern und trat um den Drachen herum und gesellte sich zu den beiden Männern. Brain sah sie mit einem seltsam fragenden Blick an. Arex kannte auf die unausgesprochene Frage keine Antwort. Gut – sie verstand nicht mal die Frage, wenn sie ehrlich war. Um abzulenken schob sie Brain den unordentlichen Haufen Kleidung rüber und murmelte leise „Danke.“ Der betrachtete das Knäul leicht amüsiert und drückte es dem nächsten jungen Mann, der durch die Tür kam in die Hand. Dann erzählte ihnen Fridthjof, was er geträumt und was sich zugetragen hatte. Arex und Brain hörten gespannt zu. Sie waren also entdeckt. Das Wesen, was Fridthjof Heliwr genannt hatte, machte Arex besondere Kopfschmerzen. So ein geflügelter Informant war gefährlich. Bevor Arex etwas sagen konnte, huschte Rouby an ihnen vorbei und machte sich auf die Suche nach dem abgestürzten Spion. Vielleicht war er noch irgendwo aufzutreiben. Sie kehrte allerdings nach einiger Zeit erfolglos zurück. Aber etwas anderes hatte Arex Aufmerksamkeit in den Erzählungen von Fridtjof geweckt. Da war etwas, was Arex kannt, als er die Drachen beschrieb. Arex runzelte die Stirn. „Beschreib mir die Drachen ganz genau. Jede Einzelheit, an die du dich erinnerst.“, bat sie ihn. Fridthjof überlegte kurz und beschrieb ihr die Drachen in allen Einzelheiten. Sie wusste, dass es etwas mit den Drachen auf sich hatte und dass ihr Großvater mal etwas davon erzählt hatte. Die Informationen schien zum greifen nah zu sein, aber sie kam einfach nicht ran. Es half nichts. Die Informationen blieben im Verborgenen, aber sie wusste, wo sie sie finden konnte oder wer ihnen da weiter helfen konnte. „Sattelt die Drachen. Es geht nach Dragosia.“ Brain schien nicht begeistert zu sein. „Hier seid ihr nicht sicher.“, wandte sie sich an Brain. „Ihr solltet uns begleiten.“ Brain runzelte die Stirn. „Kurz vor Dragosia werden wir uns trennen. Alles andere wäre zu auffällig.“ Wollte sie jetzt sich und Fridthjof schützen oder Brain und seine Leute? Egal – wenn sie gemeinsam in Dragosia auftauchten, würde Brain sehr wahrscheinlich noch mehr Probleme bekommen, als er jetzt schon hatte. Also ging Arex zu ihrem Rucksack, der nahe dem Schlafgemach lag und holte den gut gefüllten Goldbeutel raus. Fridthjof Augen wurden groß. „Wie bist du an so viel Gold gekommen?“ „Lange Geschichte…“, erwähnte Arex beiläufig. „Sie hat ein paar Halunken mit ihren eigenen Methoden um ihr Erbeutetes gebracht.“, klärte Brain schnell auf. „… kurz erzählt.“, ergänzte die junge Frau säuerlich. „Und wie treffen wir uns in Dragosia dann wieder?“ Fridthjofs Frage war berechtigt. Dragosia war noch weitaus größer als diese Stadt hier und selbst die eignete sich hervorragend zum aus den Augen verlieren und verlaufen. Arex sah Brain an als sie antwortete. „Wenn er uns denn weiter begleiten will, wird er uns schon finden. Das hat er bisher immer getan.“ Brain nickte wortlos. „Auf alle Fälle sollten in Dragosia alle seine Leute sicher sein. Also ran an die Drachen – vor Morgengrauen will ich die Stadtgrenze passiert haben.“, befahl Arex. Jetzt war es Brain, der säuerlich reagierte. Er nahm Haltung an. „Zu Befehl meine Herrin.“, antwortet er und trat zu seinen Leute ab. Kurz darauf wuselte es in dem Drachenhort nur so. Neben dem verletzten Drachen trat ein junger Mann, der sich schüchtern umsah. „Kann … kann denn mein Drachen wieder fliegen?“, fragte er Arex, die ich gerade an dem Verband zu schaffen machte. Sie sah kurz auf und erkannte den Jüngling, der weinend an ihr bei ihren eintreffen vorbeigelaufen war. „Ja, das wird er. Aber nicht weit und nicht schnell. Aber die Strecke sollte er schaffen.“ „Wäre es besser, wenn ich auf einem anderen Drachen mitfliege? Würde es ihm helfen?“ So viel Umsicht hätte Arex ihm gar nicht zu getraut. Sie nickte. „Gut – dann such ich mir eine Mitfluggelegenheit.“ Er strahlte über das ganze Gesicht und drehte sich um. „Warte!“, entfuhr es Arex lauter als gewollt. Der junge Mann zuckte wie von einer Peitsche geschlagen zusammen. Mit eingezogenem Kopf drehte er sich wieder zu Arex um, die nun entschuldigend lächelnd aufstand. „Hol bitte meinen Drachen Draven ab. Er ist drei Ebenen über dieser hier.“, bat sie den verdutzten Jüngling. Der nickte schnell und beeilte sich ihrem Wunsch nachzukommen. Oder wollte er nur aus ihrer Nähe weg? „Warte!“, rief sie ihm ein weiteres Mal hinterher und auch diesmal zuckte er zusammen, wenn auch weitaus weniger stark als noch beim ersten Mal. Er drehte sich um. „Hast du nicht etwas vergessen?“, fragte Arex amüsiert. Der Angesprochene lief rot an. „Wie … wie erkenne ich euren Drachen überhaupt?“ stammelte er. „Such dir das dickste, ungehobelste grüne Monster da oben aus und bring es her.“ Es war allerdings Brain, der die Beschreibung abgab und das brachte ihm einen weiterem wütenden Blick von Arex und ein leises Kichern von Fridthjof ein. „Und bevor du nochmal Hals über Kopf los rennst,“ fügte Brain an: „solltest du dir die Auslöse geben lassen. Ich glaube nicht, dass du das Gold von deinem Sold zusammen bekommst, was der Drachen da oben verfressen hat.“ Eingeschüchtert sah er Arex an. Er konnte einem fast ein wenig leid tun, aber Rouby hatte Erbarmen mit ihm. Sie schnappte sich Arex prallen Goldbeutel und trug ihn stolz über Kopf zu dem jungen Mann und dann an ihm vorbei durch die Tür die Treppe hinauf. „Cleveres Kerlchen.“, lobte Brain: „Aber damit meine ich nicht dich. Los – hinterher oder glaubst du, dass sie dem Drachenbaby den alten Drachen herausgeben?“ Abermals lief der junge Mann rot an, machte aber auf dem Absatz kehrt und folgte dem Drachenbaby, während Brain nur ihm nachsah und den Kopf schüttelte. Jetzt war bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt um Brain zu fragen, warum er einen ganzen Kindergarten beaufsichtigte. Und irgendwie ahnte Arex die Antwort schon. „Ich muss Frenja holen.“ Fridthjof wollte gerade an ihr vorbei und riss Arex aus ihren Gedanken. Diese griff beherzt nach seinem Arm und hielt ihn davon ab, den Turm zu verlassen und damit in sein Verderben zu rennen. „Du kommst mit mir. Wir holen Frenja, während die andere zur Stadtgrenze fliegen. Dort treffen wir sie und brechen gemeinsam auf.“ Fridthjof nickte, aber in seinen Augen stand ebenfalls die Frage, ob das eine gute Idee war die Stadt zu verlassen. Arex hatte keine Ahnung. Hier bleiben konnten sie nicht. Sie saßen dort in der Falle. Ihre einzige Chance war ihnen hier und jetzt zu entkommen. Brain sah den verletzten Drachen an. „Wird er es schaffen?“ Arex nickte zögernd. Brain reichte das allerdings. Er rief alle seine Leute zusammen und lies sie aufsitzen. Nun fehlte nur noch Draven, der pünktlich und mit einem zappelnden Drachenreiter in den Vorderklauen auf der Landeplattform sich niederlies. Rouby flatterte aufgeregt neben ihm. „Lass ihn runter!“, befahl Arex ihrem Drachen still. Der lies mürrisch seine Beute fallen und beobachtete diese ganz genau als er von ihm flüchtete und sofort zu Brain eilte. „Sag ich doch - dickes ungehobeltes Monster.“, meinte dieser lachend. Arex hatte beide Hände zu tun, ihren Drachen zu beruhigen. Brains Aussage machte es nicht einfacher und so drehte Arex und Draven gleichzeitig den Kopf in Richtung von Brain und seinem Drachen und schnauften wütend. „Die beiden werden sich immer ähnlicher.“, feixte er weiter und gab dann das Signal zum Aufbruch.

Sie schafften es tatsächlich noch vor Sonnenaufgang Frenja abzuholen, sich zu treffen und nach Dragosia aufzubrechen. Mit Absicht hatte Arex Rouby später nachkommen lassen. Sie wollte wissen, ob sich Verfolger an ihre Fersen geheftet hatten und Rouby war ein kleines und cleveres Mädchen. Sie würde einen Verfolger entdecken ohne selber entdeckt zu werden. Es dauerte nicht lange da meldete sie schon ihren Verfolger. Arex entschied das es besser war, sich mit Fridthjof vom Rest der Gruppe zu trennen. Sie beiden waren die Hauptziele und so konnten sie vielleicht die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Außerdem konnten sie ohne den verletzten Drachen im Schlepptau schneller fliegen und früher in Dragosia sein. Brain sah nicht sehr glücklich über ihre Entscheidung aus und auch Arex gefiel es nicht, Rouby sich selbst zu überlassen. Aber es war unmöglich, dass Rouby den Verfolger überholte ohne bemerkt zu werden. „Wir sehen und in der Bibliothek in Dragosia.“, übermittelte sie ihr und dann nahmen die beiden Gefährten alleine den direkten Weg nach Dragosia, während die Stadtwachen einem großen Strom, der durch Dragosia floss und die Stadt in zwei Hälften teilte, folgten.

Gästebucheintrag von ArexSchatten am 26.07.2013 23:19Uhr

Kapitel XII – verräterischer Duft

Mit schnellen Schritten und einem Blick der das fürchten Lehren konnte, bahnte sich die junge Frau den Weg durch die Menschenmassen. Ihre Augen suchten förmlich nach den Blicken der ihr entgegenkommenden Menschen, die sofort zur Seite traten als sie ihrer Gewahr wurden. Rouby wuselte dabei immer in ihrem Schatten und verlor so, im Gegensatz zu ihren beiden männlichen Begleitern, nicht den Anschluss. Die Menschenmenge wurde zunehmend dichter als sie sich einer der großen Kreuzungen näherte. Dennoch verlangsamte sie ihre Schritte nicht, bis sie gegen etwas stieß. Fluchend sah sie nach unten und musste ihre Annahme revidieren. Sie war nicht gegen etwas, sondern gegen jemand gestoßen. Vor ihr stand ein wutschnaubender Kobold, der ein leeres Körbchen in der rechten Hand hielt. „Seht, was ihr angerichtet habt.“, fauchte dieser sie an. „Das werdet ihr mir bezahlen.“ Offensichtlich meinte er die paar armseligen Äpfel, die gerade unter den Füßen der sich dahin schiebenden Massen zu einem schmierigen Brei zertreten wurden. Arex funkelte ihn an und lies aus dem Ärmel ihres Mantels einen kleinen Dolch in ihre Hand gleiten. Die Klinge des Dolches war nicht sehr lang, aber jemand der mit dem Umgang geübt war, konnte damit ohne Probleme Jemandes Leben arg verkürzen. Gereizt lies die junge Frau, die wie ein Spielzeug anmutenden Waffe, zwischen den Finger herumwirbeln, während ihre Blicke kalt auf den Kobold gerichtet waren. „Sucht euch einen anderen Dummkopf für dieses Spielchen.“, knurrte sie den Kobold an, der nervös auf die in ihrer Hand tanzende Klinge sah. „Natürlich … verzeiht … my Lady.“, stotterte dieser, blieb aber wie angewurzelt stehen. Ihr blieb nichts anderes übrig als um ihn herum zu gehen. Rouby folgte ihr, aber nicht ohne sich noch einen, wie durch ein Wunder unbeschädigten Apfel, zu schnappen. Den Kobold umrundet, stand Arex vor dem nächsten Problem. Die Kreuzung war völlig dicht. Von überall her schienen Leute auf diese Kreuzung zuzuströmen und es herrschte ein heilloses Chaos – zumindest für einen zufälligen Betrachter. Arex wusste, dass auch so ein Chaos einem bestimmten Muster folgte. Schnell trat sie hinter einen großen Ochsenkarren und folgte ihm ein wenig nach links, schlüpfte dann hinter ein etwas schnelleres Pferdefuhrwerk, welches im spitzen Winkel zu ihnen nach rechts führte, nur um dann kurz darauf einer Gruppe riesiger Trolle zu folgen. Es dauerte ein Weilchen, aber so gelangte sie Schritt für Schritt bis in die Mitte der Kreuzung, die durch einen pyramidenförmigen Stein markiert wurde. Hier hatte sie etwas Luft und sah sich um. Von ihren Begleitern fehlte jede Spur. Da diese aber ihr Ziel kannten, machte sich die junge Frau keine weiteren Sorgen darum. Die beiden würden schon irgendwann im Drachenturm auftauchen. Wie um sich selbst zu bestätigen, nickte Arex und straffte die Schultern. Es galt das letzte Stück der Kreuzung zu überqueren. Gerade als sie eine gute „Mitfahrgelegenheit“ erspäht hatte und in den Windschatten sich hängen wollte, stieg ihr ein Duft in die Nase, der definitiv nicht hier her gehörte. Es duftete plötzlich nach frisch gebackenen Keksen. Verwundert und erschrocken hielt sie mitten im Schritt innen und wäre beinahe von einem weiteren Wagen angefahren worden. Nur ein schneller Sprung zurück zur Kreuzungsmitte rettete sie vor Schaden. Verwirrt sah sich die junge Frau um. Das war doch nicht möglich! Oder doch? Noch einmal zog Arex den Geruch durch die Nase und wünschte, dass sie das nicht getan hätte. Anstatt des süßen, verheißungsvollen Duftes frisch gebackener Kekse, stieg ihr nur der faulende Gestank der Straßen dieser Stadt in die Nase. Angewidert verzog sie das Gesicht. Hatte sie sich das nur eingebildet? Noch einmal sah sie sich aufmerksam um, aber da war kein vertrautes Gesicht und dennoch war sich Arex sicher, dass eine alte Freundin hier ihr Unwesen trieb. „Cookie wo bist du?“, murmelte sie mehr zu sich selbst. Sie erwartet nicht, dass ihr jemand antwortete. Wenn Cookie hier war, dann würde sie sie eh erst sehen, wenn sie gesehen werden wollte. Also nahm Arex ihren Weg in Richtung des Drachenturmes wieder auf. Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Es schien als wär die gesamte Stadt auf den Beinen und stellte sich ihr in den Weg. Gereizt betrat sie das große Tor am Fuß des hohen Turmes und machte sich an den beschwerlichen Aufstieg. Hier drin war wesentlich weniger los und so glitten ihre Gedanken zurück zu Cookie. War sie wirklich hier oder war auf einem der vielen schwer beladenen Wagen auch ein Bäcker mit frischen Backwaren unterwegs? Ihre Fragen konnte aber nur die Zeit beantworten. Das war schon immer so gewesen. Selbst bei ihrem ersten Treffen. Damals war Arex noch eine Jägerin, die ihr Gold damit verdiente, dass sie Leute einfing und der Gerichtsbarkeit übergab. Viele hatte sie hinter Schloss und Riegel gebracht und diesmal war sie hinter einem besonders dicken Fisch hinterher. Wochenlang hatte sie Informationen eingeholt, hatte mögliche Verstecke ausfindig gemacht und dann sollte es so weit sein. Sie wusste wo sich ihre arglose Beute befand. Es war später Nachmittag als Arex bei dem Gasthaus ankam. Es lag nicht wie die meisten in einem Dorf oder einer Stadt, sondern an einer viel benutzten Straße. Nach ihren Informationen kehrte dort regelmäßig der NinjaSittich, einer der übelsten Trickbetrüger Dragosiens, ein. Ruhig lenkte Arex ihr Pferd die Straße entlang, während sie aufmerksam die Umgebung beobachtete und mögliche Fluchtwege ihrer Beute versuchte auszumachen. Verwunderung machte sich breit bei ihr, als sie vor dem Gasthof in der Sonne einen großen Drachen liegen sah. Sie hatte für Drachenzüchter nicht viel übrig. Ihr Vater war Schmied und so hatte sie als Kind zusehen müssen, wie er den wahrscheinlich letzten freien Drachen in Ketten gelegt hatte für einen Drachenzüchter. Damals war ihr, als wenn der Drachen sie um Hilfe angefleht hätte. Erst viel später sollte sie verstehen, dass dem tatsächlich so war. Aber an dem Tag wusste sie davon noch nichts. Der Drachen vor dem Gasthaus warf ihr einen seltsamen Blick zu. Als wenn er sie verstehen würde. Dennoch war etwas anders an ihm. Er trug keine Ketten, kein Halsband oder irgendeine Art von sichtbarem Zugehörigkeitssymbol. „Sehr seltsam.“, murmelte sie. Mittlerweile war sie von ihrem Pferd abgestiegen und tat einen Schritt auf den Drachen zu, als ihr plötzlich der Geruch von frischen Keksen in die Nase stieg. Verwundert sah sie sich um und erschrak. Hinter ihr stand eine Frau und lächelte sie an. „Hallo – mein Name ist Cookie.“ „Wo? Wie?“ Arex sah sich um. Niemand hatte sich bisher so an sie herangeschlichen. „Du siehst aus, als wenn du einen Geist gesehen hättest.“, meinte diese dann mit einem breiten Grinsen im Gesicht: „Hier nimm einen Glückskeks. Hör auf seine Weisheit.“, riet sie ihr mit einem Augenzwinkern und drückte ihr etwas in die Hand. Arex blinkte auf den seltsam geformten Keks und fuhr mit dem Daumen über die raue Oberfläche, als sei er etwas völlig fremdartiges. „Wir müssen uns beeilen. Ein Unwetter zieht auf.“ Die Worte galten nicht ihr, dennoch blickte Arex verwirrt gen Himmel. Bis auf ein paar kleine federleichte Wölkchen am azurfarbenen Himmel, war nichts zu sehen. Vom Gasthaus aus konnte man meilenweit sehen – bis zu den angrenzenden Gebirgen durch die Arex vor zwei Tagen geritten war. Und nirgendwo war ein Anzeichen von einem Unwetter zu sehen. „Ein Unwetter?“, fragend riss Arex ihren Blick von Himmel und suchte die Frau und ihren Drachen. Aber beide waren nicht da. Sie waren spurlos verschwunden. Nichts deutete auf ihre Anwesenheit hin. Hatte sie geträumt? Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten und erschrak als etwas in ihnen zerbrach. Der Keks! Arex blickte verwirrt und erschrocken in ihre Handfläche. Der Keks war tatsächlich zerbrochen und ein kleiner Schnippsel lugte daraus hervor. Vorsichtig befreite sie diesen vom den Krümeln und entfaltete den sorgsam gefalteten Zettel auf dem stand: Folge dem anderen Weg! Welchen Weg? Was sollte das? Hier gab es nur einen Weg? Irgendwer spielte doch mit ihr. Hatte der NinjaSittich ihre Nachforschungen etwa entdeckt? Wütend wirbelte die junge Frau um ihre Achse und wär beinahe in den Wirt des Gasthauses hereingelaufen. „Verflixt nochmal … was soll das?“, wetterte dieser wütend. Anstatt ihm zu antworten, packte Arex ihn am Kragen. „Wer war diese Frau?“, fauchte sie den ungläubig guckenden Mann an. „Na, die gerade dein Gasthaus verlassen hat. Die mit dem Drachen.“ Sie bekam nur ein verwirrtes Kopfschütteln als Antwort. „Wie sah die Dame denn aus?“, fragte der Mann, löste ihre Finger von dem Kragen und trat ein Stück zurück. Ja – wie sie sah sie aus? Arex hatte ihr gegenübergestanden. Sie direkt angesehen und dennoch konnte sie sie nicht beschreiben. Weder ihre Haarfarbe, noch ihre Statur, ihr Gesicht. Alles an was sie sich erinnern konnte, war ihr Duft. „Sie …“, Arex suchte nach dem richtigen Wort: „Sie war mystisch.“ Das war die beste Beschreibung, die Arex dem Wirt geben konnte.
„Kann ich ihnen helfen?“, ein vorsichtiges Stimmchen drang an ihr Ohr und etwas zupfte zögerlich an ihrem Ärmel. Langsam kehrte Arex ins hier und jetzt zurück. Verwirrt blickte sich die junge Drachenzüchterin um. Sie war nicht mehr vor dem Wirtshaus, sondern stand auf dem Absatz des Drachenturmes. Vor ihr stand eine junge Frau. Arex berichtigte sich – eher ein Mädchen, das gerade erst zur Frau werden wollte. Ihr blasses Gesicht war von feuerroten langen Haaren umrahmt und sie blickte ihr gegenüber mit sorgenvollen großen dunklen Augen an. Ihre Statur war zart, beinahe zerbrechlich und wirkte elfenhaft. „Ist alles okay?“, fragte sie abermals. „Ja … ja, alles okay.“, antwortete Arex mit etwas Verspätung. „Erst jetzt fiel ihr auf, dass die junge Frau Rouby auf dem Arm hatte und ihr kleines Drachenmädchen es sichtlich genoss, von ihr am Bauch gekrault zu werden. Sie gurrte zufrieden. „Du hast einen neuen Freund gefunden.“, bemerkte Arex mit einem Lächeln. Rouby war ein guter Menschenkenner. Sie spielte ungezwungen an den Knöpfen, die an der Uniform der jungen Frau waren. Erst jetzt bemerkte Arex, dass die junge Frau eine Uniform der Stadtwachen trug. Und wenn sie sich nicht täuschte, dann war es die Uniform der Stadtwachen von Dragosia. Die junge Dame gehörte also zu Brains Kommando. Sie war also hier richtig. Eine Tür öffnete sich rechts von den beiden und ein junger Mann, der ebenfalls die Uniform trug, rannte tränenüberströmt an den beiden vorbei. Während die junge Frau ihm nachsah, interessierte Arex eher was ihn zum Weinen gebracht hatte dort hinter der Tür. Bevor die schwere Tür wieder ins Schloss fallen konnte, trat die junge Frau hindurch und stand in dem Raum, der ihr Ziel war. Vor ihr lag ein weiter hoher Saal, indem ein dutzend Drachen untergebracht waren. Alle waren ausnahmslos wildfarben, schlank und von kleinerer Statur als Dragballdrachen. Ihre Ausdauer und Wendigkeit machte sie allerdings zu gefürchteten Jägern der Lüfte. Auf den ersten Blick konnte aber ihr geübtes Auge erkennen, dass sie hier nur sehr junge Drachen vor sich hatte. Ebenso wie ihre Drachenreiter waren sie gerade dem jugendlichen Alter entsprungen. „Seit wann betreut Brain einen Kindergarten?“, murmelte Arex vor sich hin. „Entschuldigen sie bitte.“, erklang die Stimme von Roubys neuer Freundin: „Sie dürfen hier nicht rein. Bitte …“ Etwas anderes erregte allerdings die Aufmerksamkeit der Drachenzüchterin. Nahe dem Tor erkannte sie hinter einem Drachen drei Zipfelmützen aufragen. Ihre Nackenhaare stellten sich auf, als sie sah, dass einer der Magier sich dem Drachenkopf mit einem Fläschchen in der Hand näherte. „Geh da sofort weg du Quacksalber!“, brüllte Arex durch den Saal. Das Echo hallte seltsam an den Wänden wieder. Es hörte sich fast an, als wenn der gesamte Raum zu grollen begann. Erschrocken hob der Magier den Kopf und die anderen beiden traten um den Drachen herum. „Was wollt ihr hier. Verschwindet!!“ Erbost trat einer der Magier, der heran rauschenden Drachenzüchterin entgegen. Die fackelte nicht lange und schob den Mann bei Seite. Sie hatte keine Zeit sich mit den Dummköpfen zu beschäftigen. Der Drachen, der vor ihnen lag, war dem Tode näher als dem Leben und sie musste schnell handeln, wenn sie sein Leben retten wollte. „Entfernt diese dreiste Person aus dem Raum und holt sofort den Kommandanten.“, befahl der Magier mit dem größten Zipfelhut der jungen Rothaarigen. Sie war ihnen gefolgt und sah nun von den Magiern zu Arex und zurück. „Nun los du närrisches Ding.“, herrschte sie der dritte Magier an. Immer noch rührte sie sich nicht. „Wie heißt du?“, fragte Arex ruhig, während sie schnell den Zustand des Drachen überprüfte. Er hatte viel Blut verloren und war dehydriert. Seine Augen verloren zusehens an Glanz. „Shaylana“, kam zögerlich die Antwort. Arex stand auf, zog ihren Mantel aus und warf ihn achtlos zur Seite. „Nun Shaylana - entweder du gehorchst den Männern oder du hilfst mir den Drachen zu retten, indem du die Typen da den Ausgang zeigst. Aber du solltest dich beeilen. Der Drachen hat nicht mehr viel Zeit.“ Zögerlich sah die junge Frau von Arex zu den wetternden Magiern und dann zu Rouby in ihren Armen. Das junge Drachenmädchen erwiderte einen Moment den Blick und rollte sich dann von den Armen runter, um dann schnurrstracks zu Arex zu watscheln. „Wenn sie mir bitten folgen würden!“ Die drei Magier konnten es nicht fassen. „Der Kommandant wird das gar nicht gerne sehen. Er hat uns …“ „Jaja.“, fiel ihnen die junge Frau ins Wort: „Sie können ihm das ja alles erzählen, wenn er wieder da ist.“ Sie schob mit Nachdruck die drei zur Tür hinaus. „Gut so und jetzt brauch ich heißes Wasser.“ Arex bellte ein paar kurze Befehle und Leben kam in die jungen Leute, die das Ganze mit einer Mischung aus Neugierde und Zweifel mit angesehen hatten. Und Arex konnte sich endlich um den schwer verwundeten Drachen kümmern. Sie löste vorsichtig die chaotisch angebrachten Verbände und entfernte die modernden Kräuter. „Du hast ja meine Leute gut unter Kontrolle.“ Arex hob den Kopf und schaute über die Schulter des Drachen. Brain stand neben Shaylana, die sich sichtlich Unwohl fühlte. „Ich brauche Ruhe –also raus – ALLE“, knurrte Arex. Brain nickte seiner Untergebenen zu. Diese versuchte nicht zu rennen, aber dennoch kam ihr Gehen einer Flucht gleich. Brain hingegen trat um den Kopf des Drachen herum und kam näher. Er wollte sich nichts anmerken lassen, aber Arex spürte sein Entsetzen, als er die ca einen Meter lange Wunde an der Brust des Drachen sah. Sie hatte sich entzündet und der widerlich süßliche Geruch, lies schlimmes ahnen. Vermutlich hatte der Drachen schon eine Blutvergiftung. Das Fieber, die starke Austrocknung und das apatische Verhalten des Drachen deuteten jedenfalls darauf hin und durch das modernde Kraut, war das auch nur allzu wahrscheinlich. „Ich sagte Alle.“, erinnerte Arex den Kommandanten. Der machte aber keine Anstalten zu gehen. Also zuckte sie mit den Schultern und drehte sich zu ihrem Rucksack herum. In einer der Taschen befand sich ein Beutel mit Kräutern, die einen Drachen in Tiefschlaf versetzen konnten. Sie entnahm dem Beutel ein paar Blätter. Der Drachen musste sie schlucken und so blieb Arex nichts anderes übrig, als in das Maul des Drachen zu greifen und die Kräuter so tief wie möglich in den Rachen zu legen. Wenn der Drachen jetzt das Maul aus Schreck oder Verteidigung schloss, biss er seiner Helferin den Arm ab. Aber das Risiko musste sie eingehen. Es ging alles gut. Was nicht unbedingt ein gutes Zeichen war. Der Drachen war schon sehr geschwächt. Schnell goss Arex ihm Wasser ins Maul und zwang ihn so zu schlucken. Während der Zeit, die die Kräuter zum wirken brauchten, bereitet sie ihr Werkzeug unter den aufmerksamen Augen von Brain vor. Sie griff in die hinterste Tasche ihres Rucksacks und zog ein Bündel heraus. Sie entfaltete es sorgsam auf dem Tisch, denn sie von einem jungen Mann hatte ranschleppen lassen. Zum Vorschein kam eine Reihe von scharfen Messern mit unterschiedlich geformten Schneiden. Zielstrebig griff Arex zu einem Messer, das besonders scharf war. Jetzt sollten die Kräuter wirken und sie öffnete sie Wunde mit einem schnellen Schnitt. Der Drachen rührte sich nicht, aber Brain verschwand kurz hinter einer der Trennwände. Kurz darauf hörte Arex ein paar Würgegeräusche und hätte wohl geschmunzelt, wenn ihr selber nicht danach zu Mute gewesen wäre. In der Wunde tummelten sich mittlerweile weiße Maden und das Gewebe zersetzte sich. Sie würde wohl oder übel großräumig die Wunde reinigen und ausscharben müssen. Sie machte sich an ihr grausiges Werk. Immer wieder wechselte sie die Messer, die Rouby ihr mit kurzen heißen Feuerstößen desinfizierte. Es schien ewig zu dauern, aber am Ende trat Arex zurück. Ihr tat alles weh und sie stank erbärmlich, aber die Wunde war sauber. Jetzt musste sie sie nur noch verschließen und gut verbinden. „Vielleicht wär es besser gewesen, den Drachen einzuschläfern.“ Brain verstummte als er Arex wütenden Blick sah. „Schon gut.“ Er hob die Hände: „Ich habe nichts gesagt.“ „Es ist eure Schuld und die solltet ihr auf euch nehmen und nicht einfach begraben.“, knurrte sie dennoch, während sie eine spitze Nadel, die aus einem Drachenzahn gefertigt war, aus einem Kästchen nahm. Sie zupfte sich selber schnell ein paar Haare aus ihrem langen Zopf und drehte sie zu einem festen Faden, mit dem sie die Wunde vernähte. „Sehr einfallsreich.“, lobte Brain sie im Hintergrund. Arex spürte wie ihr das Blut in den Kopf schoss und sie errötete wie ein junges Ding. „Danke“, ihre Worte tropften vor Hohn. Tatsächlich aber freute sie sich wirklich über das Lob. Viel Zeit hatte sie aber nicht sich zu freuen. Langsam bewegte sich der Drachen unter ihren Händen. Er begann aufzuwachen. Jetzt fehlte nur noch eines. Zum letzten Mal griff sie in ihrem Rucksack und zog den Mantel des Dunkelelfen hervor. Er würde dem Drachen genügend Kraft geben. Sorgsam legte sie den Mantel auf die Wunde und verband den Drachen. Stolz betrachte sie ihr Werk. Brain guckte allerdings etwas kritisch: „Und das war alles?“ „Was hast du erwartet? Magisches Gesänge? Nackte Tänze und ein Feuerwerk?“, spottete Arex. In Brains Augen blitze etwas amüsiert auf und sah Arex vom Kopf bis zu den Zehen an. „Wenn du nicht gerade wie ein Drachen stinken würdest, könnte ich mir das mit den Tänzen ganz nett vorstellen.“, feixte er. „Was …!“ Arex wusste nicht, ob sie ihm eine Kleben oder besser gehen sollte. Sie platzte fast vor Wut. „Hallo ihr zwei Streithähne.“ Ihre Wut verprasste augenblicklich, als sie die bekannte Stimme hörte. Wie aus einem Mund platze es aus Brain und Arex heraus: „Cookie!“ Beide sahen sich kurz an. Warum wunderte sich Arex überhaupt, dass Brain Cookie kannte? Eigentlich sollte sie sich bei nichts mehr, was Cookie betraf, wundern. Und dennoch schaffte dieses unscheinbare aber dennoch mystische Wesen, sie auch jetzt zu überraschen. „Habt ihr nicht was vergessen?“, fragte sie amüsiert. Verwirrt sahen sich Brain und Arex an. Dann ging die Tür zum Drachenhort auf und wieder entfuhr es Brain und Arex wie aus einem Mund: „Fridthjof!“ Arex junger Begleiter stand sichtlich geschafft und ziemlich rampuniert im Türrahmen. Hinter ihnen erklang ein glockenhelles Kichern und Arex wusste, dass Cookie schon wieder fort war.

Gästebucheintrag von ArexSchatten am 30.05.2013 22:23Uhr

Kapitel X – Alte „Freunde“

Städte gab es in Dragosien relativ selten. Nur wenige Siedlungen und Dörfer erreichten eine derartige Größe. Oft wurden die Siedlungen schon früh verlassen, denn die Arbeit war hart und entbehrungsreich. Dann zog es die Leute in die Städte, die schnelles Geld und leichte Arbeit versprachen. Dieses Versprechen konnten diese aber nur selten halten. Arex war in einer solchen Stadt aufgewachsen. Nie hatte sie sich wohl – nicht zu Hause gefühlt. Als Kind kannte sie nichts anders als den Dreck und die Enge der Stadt. Jetzt da sie die Weite von Dragosien kannte, kam ihr die Stadt, obwohl sie so weit wie ihre Blicke reichte, noch kleiner vor. Mit Widerwillen lenkte sie Draven zu dem mittleren der gigantischen Drachentürme. Lautlos setze der riesige Drachen auf der höchsten Plattform auf und die junge Frau rutschte elegant von seinem Rücken. Ihre Füße berührten noch nicht den Boden als ein kleiner buckliger Mann neben dem Drachen auftauchte und die Hand aufhielt. Arex entrichtete wortlos die Gebühr und der Mann schlurfte voraus in den Turm, um ihr einen Stellplatz für ihren Drachen zuzuweisen. Es war dunkel in dem Turm, aber Arex musste auch nicht alles sehen, was in diesem Turm vor sich ging. Bei vielen Dingen drehte sich ihr eh der Magen um oder stieg ihr sauer die Galle hoch. Ihr war alles andere als Wohl zu Mute, wenn sie einen Drachen in die Obhut der Türme geben musste, aber sie konnte schlecht mit einem erwachsenen Drachenbullen in die Stadt. Dort war weder der Platz noch das Verständnis für so ein Wesen und so blieb ihr nichts übrig, als Draven hier zu lassen. Rouby hingegen konnte sie mitnehmen. Solange sie sich benahm und bei ihr blieb, würde sich niemand an dem jungen Drachenmädchen stören. „Wie lange gedenkt ihr zu bleiben?“. Die Frage war nicht so leicht zu beantworten, denn Arex selber wusste nicht, was sie hier tun wollten noch wie lange das dauern würde. „Ich will so schnell wie möglich wieder weg von hier.“, knurrte die junge Frau und sah den Mann gefühllos an. „So lange wie ich aber hier bin, solltet ihr euch gut um meinen Drachen kümmern. Höre ich Beschwerden, dann …“, sie lies offen, was sie gedachte dann zu tun und erzielte mit ihren kalten Worten die Reaktion, die sie erhofft hatte. Der Mann senkte den Blick: „Es würd ihm an nichts fehlen.“ Seine Worte waren kaum mehr als ein Flüstern und er eilte sofort los, um Wasser und etwas zu fressen für den erschöpften Drachen zu holen. Arex drehte sich zu ihrem Drachen um und seufzte entschuldigend. „Ich kenn das schon und du kommst eh bald wieder.“, erklang in ihrem Kopf die Stimme ihres ersten Drachen. „Das macht es nicht einfacher.“, war ihre Antwort und Draven legte seine breite Schnauze an die Stirn. „Ich komm bald wieder.“, versprach sie und nahm ihren Rucksack. Sie kramte ihren Goldbeutel raus und gab dem Buckligen eine Hand voll Gold. „Das sollte für eine Woche reichen.“ Er blickte Dravens Ausmaßen an: „ … oder doch eher 5 Tage.“ Draven schnaufte verächtlich und zog den Bauch ein. „Ich werde früher wieder da sein.“, versprach Arex mit einem Lächeln. Sie drehte sich um und verschwand mit Rouby im Schlepptau die Treppe hinab. Sie kam an vielen Leuten vorbei und als sie die unterste Ebene des Drachenturmes erreichten, wunderte sie sich gerade, warum diese abgesperrt war, als sie beinahe in einen jungen Mann in einer schwarz-roten Uniform rein gerannt wäre. Der blonde junge Mann war fast noch ein Kind, trug aber schon die Uniform der Stadtwachen von Dragosia, der Hauptstadt von Dragosien. „Entschuldigung“, murmelte der verwirrte junge Mann und verschwand dann in der Menge. „Das hat mir gerade noch gefehlt.“, dachte die junge Frau. Einen Moment überlegte sie umzukehren und Fridthjof zu suchen, entschied sich aber dagegen. Sie musste jetzt nur sehr viel vorsichtiger sein. Sie verschwand kurz in einer Nische, zog ihren Mantel an und striff sich die Kapuze tief ins Gesicht. So präpariert setze sie ihren Weg die Treppen fort und atmete erleichtert auf als sie auf die Straße trat und mit der Menschenmenge verschmolz. Wie ein Schatten glitt sie durch die Straßen, wich jedem Uniformiertem aus und hielt stets die Augen offen. Ihrem Ziel, einer alten Spelunke, schon ganz nah, bemerkte sie eine Gruppe Kinder, die mit ein paar bunten Glasmurmeln spielten. Kurz entschlossen ging sie auf die Kinder zu und kaufte ihnen die Murmeln ab. Die Kinder wunderten sich zwar, aber waren froh über die spendable Käuferin. Unbemerkt lies Arex die Murmeln in den mächtig geschrumpften Goldbeutel gleiten und füllte diesen damit so auf, dass er schön prall aussah und beträchtlich was wog. Mit einem zufriedenen Lächeln lies sie den Goldbeutel in ihre Manteltasche gleiten, straffte die Schultern und stieß die Tür der nächstgelegenen Schänke auf. Mit diesem Auftritt war sie sich aller Aufmerksamkeit der im Raum befindlichen Personen sicher. Mehr oder weniger offensichtlich blickten sie die Leute an, während sie energisch sich die Kapuze aus dem Gesicht zog, den Stuhl eines leeren Tisches bei Seite kickte und wütend auf dem verbliebenen Stuhl Platz nahm. Sie griff in die Manteltasche und holte den Goldbeutel raus und warf ihn laut klirrend auf den Tisch. Der Wirt kam aufgeregt hinter seinem Tresen hervor gerannt und bezog neben Arex Stellung. „Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?“ Seine aufgesetzte Höflichkeit lenkte nicht im geringsten von seinem gierigen Blick ab, den er auf den Goldbeutel warf. Im Hintergrund verdrückten sich 2 dunkle Gestalten. Kurz überlegte die junge Frau, ob sie einen davon kannte. Vielleicht hatte sie ihn mal auf einem Steckbrief gesehen und derjenige kannte sie noch als Kopfgeldjägerin. Einen Moment überlegte Arex, ob sie ihm nicht folgen sollte und so ihre angeschlagene Kasse auffüllen sollte. Aber vermutlich war er nur ein paar Goldtaler wert, aber sie behielt ihn mal in ihrem Hinterkopf. Der zweite war ihr allerdings völlig unbekannt und er passte nicht hier her. Arex konnte nicht sagen wieso, aber sein Verschwinden machte sie wesentlich nervöser als sie sich eingestehen wollte. „Ich kann ihnen den Hasenbraten empfehlen“, fuhr der Wirt unbeeindruckt fort. „Brot, Käse, Schinken und einen Krug von deinem besten Wein.“, fauchte Arex den schmierigen Wirt an. „Wer weiß, was du da als Hasen servierst.“ Bevor der Wirt seiner Empörung noch mehr Ausdruck verleihen konnte, unterbrach Arex ihn unwirsch: „Mehr kann ich mir bei den derzeitigen Marktpreisen nicht leisten.“ Verwirrt guckte der Mann. Arex sprach gerade so laut, dass sie sich sicher sein konnte, dass die Gruppe der zwielichtigen Männer auch mithören konnte. „ Wie soll man denn bei den Preisen einen Drachen für die Dragballsaison steigern? Ich bin hier her gekommen, um meinen Star noch ein weiteres Mal zu steigern und was ist? … Die Preise sind so angestiegen, dass ich nicht genügend Gold dabei habe. Man sollte doch wohl meinen, dass 10 Mio Gold ausreichen sollten. Aber nein …,“wütete die junge Frau, sich der gewünschten Aufmerksamkeit gewiss weiter: „… jetzt muss ich noch 1 Mio Gold zusammenbekommen bis morgen. Wie soll ich das denn machen?“ Sie sah den völlig verdutzten Wirt an, der die Blicke kaum von dem Goldbeutel lösen konnte und seine verschwitzen Hände immer wieder an der widerlich speckigen Schürze abwischte. „Los – holt mein Essen.“, befahl Arex sichtlich aufgebracht. Langsam setzte sich der Wirt in Bewegung und einer der Männer von der Dreierrunde stand ganz plötzlich neben ihr. Er beugte sich verschwörerisch zu ihr runter und sah sie aus gierigen kleinen Augen an. „Ich kam nicht umhin euer Gespräch zu hören.“, sprach er gestelzt. „Ich habe da vielleicht eine Lösung für euer kleines Problem.“ Der Fisch hatte angebissen. Ihre Freude darüber versteckte Arex geübt hinter einer Maske von Neugier und Hoffnung. Sie lies den Mann kurz zappeln und gab vor etwas zögerlich zu sein. Dabei zog sie ihren Mantel aus. Sie griff nach dem Beutel, der vermeindlich nur Gold enthielt und presste ihn schüchtern an ihre Brust. „Sprecht. Wie könnt ihr mir helfen?“ Sie versuchte ihrer Stimme einen zuckersüßen Klang zu verleien. Die Augen ihres Gegenüber schienen sich nicht entscheiden zu können, ob sie gieriger waren nach dem Gold oder dem Blick in ihr Dekolleté. „Wir könnt ihr mir helfen?“, wiederholte Arex unschuldig ihre Frage. „Nun…“ es fiel ihm sichtlich schwer sich zu konzentrieren: „… seht ihr den Typen da hinten in der Ecke. Er ist reich und er spielt gerne. Meine Freunde und ich haben aber kein Gold. Aber wir haben Ahnung und gemeinsam könnten wir ihm das euch fehlende Gold aus den Taschen ziehen.“ Er lächelte Arex freundschaftlich zu. „Und was habt ihr davon?“ Das Lächeln wurde breiten. Von allem was ihr gewinnt, bekommen wir 10% ab. Das ist doch ein Schnäppchen.“ „Ein guter Plan.“, murmelte Arex, wohl wissend, dass das vermeindliche Opfer dahinten wahrscheinlich mit den Typen zusammenarbeitete und die versuchten Arex auszunehmen. Nach kurzem überlegen willigte Arex ein und wechselte an den Tisch der Gruppe. Das Opfer wurde auch an den Tisch gebeten und man einigte sich auf das allseits beliebte Hütchenspiel. Ein Würfel und 3 Metkrüge wurden für das Spiel zweckentfremdet. Zuerst ging es um kleinere Beträge - 1000 Gold pro gefundenem Würfel. Der Sieger bekam das Gold von den Einsätzen. Die ersten Runden lies man Arex gewinnen, um sie anzufüttern. Geduldig spielte Arex das Spiel mit und studierte ihre Gegner. Dann als man den Einsatz erhöhte verlor sie plötzlich fast alle Spiele. Sie war sich sicher, dass sie immer den richtigen Becher erraten hatte und erkannte sehr schnell den Trick. Sie war schließlich beim großen NinjaSittich in die Schule gegangen. Der Würfel war magnetisch und der Mann, der die Becker führte hatte mehrere schwere Eisenringe an den Fingern. Die waren nicht zur Zierde da, sondern dazu den Würfel mit anzuheben. Sie verlor immer, wenn der Mann so seltsam mit den Fingern der rechten Hand um die Becher strich. Machte er das mit der linken Hand passierte nichts. Da hatte er ja auch nur einen Ring, der nicht ausreichte, den Würfel anzuheben. Arex gab vor immer mehr gefrustet zu sein und schien aufhören zu wollen. Sie stand auf und machte den Anschein gehen zu wollen. Schnell stand ein Mann ihr zur Seite und bat sie noch ein wenig zu bleiben, sie würde bestimmt eine Glückssträhne haben. „Klar werde ich die haben“, dachte sie sich. Sie setzte sich wieder und legte ihren Mantel sich über den Schoß. Was niemand sah, waren die beiden Messer, die sich in den Falten des Mantels verbargen. Sie würde sie bei Bedarf direkt unter die Tischplatte drücken und damit die Wirkung der Ringe ausstechen. Aber erst mal brauchte sie die Messer nicht. Wie durch ein Wunder gewann sie ein paar Spiele. Jetzt schien das allerdings ihrem Gegenspieler zu langweilig zu werden und er machte Anstalten sich zu verabschieden. Er lies sich erst aufhalten, als man ihm ein unschlagbares Angebot machte. Alles oder nichts. Die Gier blitzte in den Augen der Spieler auf, während Arex vorgab sich zu zieren. Mit Engelszungen wurde auf sie eingeredet. Sie hätte doch eine Glückssträhne und es könne doch gar nichts passieren. Dabei zwinkerte ihr der Hütchenspieler unauffällig zu und signalisierte ihr, dass er zu ihren Gunsten arbeiten würde. Schließlich lies Arex sich scheinbar breit schlagen. Nervös rutschte sie auf dem Stuhl hin und her und schlug die Beine übereinander als der Spieler, die Becher kreisen lies. Die schweren Eisenmesser drückte sie dabei unter die dünne Tischplatte. Dann herrschte Stille im Raum. Die Hütchen hatten aufgehört zu kreisen und nun lies der Spieler wieder seine Hände um die Becher kreisen. Er lächelte ihr aufmunternd zu als er sie bat sich einen Becher auszusuchen. Arex wusste genau unter welchem der Becher sich der Würfel befand, lies aber die Männer etwas zappeln und spielte die Unentschlossene. Hoffentlich würden ihre Messer ausreichen, um den Würfel auf der Tischplatte zu halten. „Nun kommt schon.“, drängte ihr Kontrahent. Offensichtlich wollte er schnell zu einem Abschluss kommen. Zitternd lies sie ihre Hand nach links wandern, bog dann aber ab und schlug zuversichtlich auf den mittleren Becher, an dessen Wandung immer noch die Hand des Hütchenspielers klebte. Augenblicklich setze der Spieler einen schlecht gespielten mitleidigen Blick auf. Noch bevor das Hütchen geliftet wurde, wollte sich ihr Gegner ihren Beutel krallen. Ohne den Blick von dem Becher zu lassen, schlug Arex ihm auf die Finger. „Zeig!“, befahl sie mit eiskalter Stimme dem Spielführer. Der erfüllte ihr, ihren Wunsch mit einem fiesen Grinsen, das augenblicklich erlosch als er den Würfel auf dem Tisch gewahr wurde. „Nun, wie es scheint, habe ich gewonnen. Ich bedanke mich für die nette Hilfe.“, erklärte Arex mit einem süffisanten Lächeln. Sie griff nach den Messern unter dem Tisch und legte sie neben ihren Goldbeutel und sammelte die Goldbeutel ihrer Gegner ein. Es dauerte etwas bis die vier Männer sich von dem Schreck erholt hatten. „Du hast uns beschissen.“, fauchte der, der sie angesprochen hatte. Mit einem überheblichen Lächeln steckte Arex die Goldbeutel weg. „Es war mir eine Freude. Aber nun verzeiht mich. Ich habe heute noch andere Termine.“ Sie verbeugte sich lachend vor den wutschäumenden Halunken. Wie erwartet, sprang einer der aufgestachelten Männer auf. Er stand noch nicht ganz, da hatte Arex ihn schon am Genick gepackt und rammte seinem Kopf auf die Tischplatte. Sie hörte wie das Nasenbein brach. Dem zweiten trat sie den Stuhl unter dem Hintern weg, so dass sein Kinn mit der Tischkante Bekanntschaft machte. Das kostet ihn sicherlich ein paar Zähne. Aus den Augenwinkeln vernahm Arex die Bewegung eines dritten Mannes. Sie duckte sich unter dem Schlag weg und griff von unten direkt an seine Kehle. Ihre langen krallenartigen Fingernägel der verbrannten Hand bohrten sich in das weiße Fleisch. Um dem Druck zu entgehen, stellte sich der Mann immer mehr auf die Zehenspitzen und tänzelte herum. Lange konnte sie ihn aber so nicht auf Abstand halten. Die anderen beiden kamen langsam wieder zu klaren Gedanken, also lies Arex die Kehle los. Augenblicklich sackte der Mann zurück auf den Boden und sah gerade noch den mächtigen Tritt direkt auf seine Brust kommen. Wehren konnte er sich allerdings nicht mehr und so katapultierte ihn der Tritt auf dem Tisch, der unter seinem Gewicht zerbarst. Wütend drehte Arex sich zu dem vierten Mann um, der ängstlich auf seinem Stuhl saß und die Hände zur Aufgabe hoch riss. Seinem Gewimmer und Gebettel schenkte Arex keine Beachtung mehr. Sie schmiss sich den Mantel über die Schultern, griff nach den Brot, Käse und dem Schinken und aus reiner Neugierde roch sie an dem Weinkrug, den der Wirt an ihren Tisch geliefert hatte. Angewidert verzog sie das Gesicht und warf den Krug nach einem der Männer. Danach verlies sie das Wirtshaus und verschwand in einer kleinen Gasse. Es wurde langsam Zeit sich mit Fridthjof zu treffen. Immer wieder musste sie einen anderen Weg nehmen, um nicht auf Stadtwachen zu treffen. Irrte sie sich, oder wurden das immer mehr? Nur langsam kam sie ihrem Ziel – der Arena näher. Jetzt musste sie nur noch über diesen kleinen, dunklen Platz und dann durch ein, zwei Straßen. Unvermittelt blieb Arex in der Mitte des Platzes stehen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Überall waren die Straßen voll Leben. Nur dieser Platz war fast völlig leer. Nur eine Frau sammelte nervös sich umblickend ein paar Kinder ein. Hinter den trüben Fenstern sah Arex Gestalten umher huschen. Neugierige Blicke wurden auf den Platz geworfen bevor die Fensterläden geschlossen wurden. „Also gut – ich bin also in eine Falle getappt.“, musste sie sich eingestehen. Aber von wem? Aufmerksam sah sie sich um. Es dauerte einen Moment, aber dann betraten ein paar Männer den Platz. Aus jeder der verwinkelten Gassen ein kleines Grüppchen. Und ganz vorne an waren ihre vier Hütchenspieler. Erleichterung machte sich bei Arex breit. Ihre größte Befürchtung, dass die Stadtwachen sie gestellt hatten, war nicht eingetroffen. Auch wenn die Situation nicht ungefährlich war, so löste sich doch ihre Anspannung und sie lachte. „Mensch Jungs – habt ihr mir einen Schrecken eingejagt.“, verspottete sie die Anwesenden. „Los Rouby!“, befahl sie ihrem kleinen Geist, der sie stets verfolgt hatte: „Geh und sag Fridthjof Bescheid, dass ich mich etwas verspäten werde. Ich komme gleich nach.“ Die Leute um sie herum murrten wütend. In Gedanken aber bat Arex ihrem Drachen, Fridthjof zur Hilfe zu holen. Sie wusste nicht, ob sie mit so einer großen Anzahl an Gegner überhaupt fertig werden konnte. Rouby flog los. „Gib uns unser Gold zurück!“, befahl eben der Mann, der ihr noch im Gasthaus so großzügig Hilfe angeboten hatte. Arex sah ihrem Drachenkind nach. Hoffentlich beeilte sich Fridthjof. „Du meinst MEIN Gold.“, das und ein fröhliches Lächeln bekam er von Arex zur Antwort. „Wir werden dir deine Arroganz schon austreiben.“, fauchte irgendwer aus der Menge, während ein weiterer Mann von hinten auf Arex zu gerannt kam. Er versuchte der jungen Frau den Arm von hinten um den Hals zu legen. Die Angegriffene tauchte unter ihm hinweg, drehte sich ihrem Gegner zu und rammte ihm die Faust mit einem mächtigen Haken in den Unterleib. Sie kam nicht dazu, zuzusehen wie ihr Gegner auf das harte Pflaster aufschlug, denn ein weiterer Mann war schon im Anmarsch. Er lief mit einem gezückten Messer auf sie zu. Diese lies den Mann mit dem Messer dicht über ihrer Schulter ins Leere treffen, griff nach seinem Handgelenk und hielt es fest. Mit einem schnellen Dreher um ihre eigene Achse brachte sich Arex so vor seinen Körper, dass sie mit dem Rücken zu ihm stand und ihr Ellenbogen sich tief am Brustbein in seinen Körper presste. Er bog sich unter den Schmerzen nach vorne und Arex ergriff seinen Kopf, schleuderte ihn mit einer Rolle über ihren Rücken und kugelte ihm, immer noch sein Handgelenk festhalten dabei die Schulter aus. Er landete unsanft auf seinem Allerwertesten und blieb jammernd und sich die Schulter halten sitzen. Immer neue Gegner stürmten auf sie zu. Einige landeten Treffer aber die meisten wurden schnell zu Boden geschickt. Plötzlich wichen alle von ihr wie auf ein geheimes Kommando zurück. Wütend wischte sich Arex das Blut der aufgeplatzten Lippe aus dem Gesicht, während sich vor ihr ein Kollos von einem Mann aufbaute. Er grinste breit und zeigte dabei eine Zahnreihe, die mehr schwarze Löcher als Zähne enthielt. Arex ekelte sich. „Die Kleine hat Feuer.“ Seine Stimme klang rau und hatte einen amüsierten Unterton. „Hoffentlich verliert sie ihr Feuer nicht im Bett.“ Er legte den Kopf schräg und sah sie mit einem fiesen Grinsen an. „Bett?“ Arex glaubte nicht richtig zu hören. Alle umstehenden allerdings fielen in ein kollektives Glächter. Einer meinte sogar, dass der Große für alle was übrig lassen sollte. Das schienen alle wieder sehr ustig zu finden. Wütend schnaufte Arex und griff den Typen an. Sie legte alle Kraft in die Schläge und traf ihn ein ums andere mal. Nichts schien ihn zu beeindrucken. „Aua.“, lachte er spöttisch. Sein feistes Grinsen machte Arex wütend. Sie stand wie ein zorniges Kind vor ihm. „Jetzt bin ich dran.“ Die Freude auf das bevorstehende lies sein fettes Gesicht rot leuchten. Arex kochte vor Wut. „Denkst du!“, brüllte sie den Angreifer an, der wie versteinert inne hielt. Aus dem Stand schwang Arex ihr Bein und knallte es mit voller Wucht in den Unterleib ihres Gegners. Er gab keinen Ton von sich, aber seine Augen schienen aus dem Kopf quellen zu wollen. Er griff sich in den Schritt und brach dann der Länge nach auf der Straße zusammen. Er krümmte sich vor Schmerzen und Totenstille brach über den kleinen Platz herein. „Will noch jemand?“, brüllte sie und sah in die bleichen Gesichter. Sie holte eines der langen Messer aus dem Mantel hervor und zeigte damit auf einen kräftiger aussehenden Mann. „Du vielleicht?“ Sie wand sich um. „Oder du?“ Instinktiv wichen die Männer zurück.
„Ich denke, sie haben genug.“ Wie angewurzelt blieb Arex stehen. Jegliche Farbe wich ihr aus dem Gesicht und sie war froh, dass sie mit dem Rücken zu demjenigen stand, der dort sprach. Sie hatte so lange versucht sich vor ihm zu verstecken hier in der Stadt. Alles war umsonst. Er hatte sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gefunden. Die Männer um Arex herum machten, dass sie weg kamen. Sie hatten genügend Anstand ihre geschlagenen und verletzten Freunde mitzunehmen und Arex wünschte sich, dass sie sie mitnahmen. Aber nichts dergleichen geschah und so stand sie plötzlich alleine auf dem Platz. Stille herrschte als sie sich langsam umdrehte und sah, wie ein Mann aus dem Schatten einer Hauswand hervortrat. Er war groß und muskulös gebaut. Seine roten Haare waren ebenso akurat geschnitten wie der rote Bart. Die Augen leuchteten in einem unbeschreiblichen goldgrünem Ton. Die Uniform der Stadtwachen von Dragosia unterstrich sein strenges Aussehen. Er kam gemächlich näher und Arex fühlte sich derweil wie eine Maus, die in der Falle saß, während die Schlange auf sie zu kroch. „Na sieh mal einer an, wenn wir da haben?“, fragte er mit einem leicht spöttischen Unterton. „Warum wundert mich eigentlich nicht, dass du hier auftauchst?“ Arex runzelte die Stirn und wollte gerade ihrerseits eine bissige Frage stellen, als Rouby um eine Hausecke geschossen kam. Nur wenige Augenblicke später folgte Fridthjof völlig außer Atem. Er verlangsamte seine Schritte als er sah, dass Arex keine unmittelbare Gefahr drohte, aber er blieb wachsam als er näher trat. Rouby hingegen landete direkt vor Arex – zwischen ihr und dem Hauptmann. Sie starrte diesen neugierig an und beschnüffelte seine glänzenden Stiefel. Wahrscheinlich roch sie seinen Drachen. „Ein Freund von dir Arex?“ Sie kam nicht dazu ihm zu antworten. Mit einem freundlichen Lächeln drehte er sich zu Fridthjof um und hielt ihm die Hand hin. „Ich bin Brain – Kommandant der Stadtwachen von Dragosia.“ Verdutzt ergriff Fridthjof die dargebotene Hand und meinte seinerseits: „Nett sie kennenzulernen. Ich bin Fridthjof von den N…“ „… Neuen Drachenzüchtern“, fiel Arex ihm ins Wort. „Schön dass wir uns jetzt alle kennen. Wir haben zu tun und vielleicht sieht man sich ein anderes Mal wieder.“ Schnell schob Arex den verwirrten Fridthjof an der Schulter auf eine der Gassen zu. Aber Brain schien es dabei nicht belassen zu können. „Du weißt nicht zufällig wo sich der NinjaSittich aufhält?“ Seine Frage klang ganz harmlos. Wie der Anfang einer kleinen Plauderei. „Nein.“, murrte Arex. „Er hat vor ein paar Tagen der Gräfin Galathil ein wertvolles Kästchen gestohlen. Ich bin beauftragt worden, ihn zu suchen. Ist wohl besser wenn ich ihn finde. Es ist ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt worden.“ „Ach nein.“, entgegnete die junge Frau mit gespieltem Entsetzen. Auf den NinjaSittich war schon seitdem sie ihn kannte ein Kopfgeld ausgesetzt. Schließlich hatten die beiden sich seiner Zeit so kennengelernt. Die Augen von ihrem Begleiter blitzten amüsiert auf. „Klar, das ist nichts Neues für ihn, aber neu ist, dass er die Gräfin wohl so aufgebracht hat, dass sie das Kopfgeld auf das höchste jemals gezahlte Kopfgeld heraufgesetzt hat. Selbst Freunde würden ihn dafür verraten.“ Er sah neugierig Arex an, aber er rechnete nicht wirklich damit, dass Arex ihm verriet wo sich der Gesuchte aufhielt. Wie sollte sie auch. Schließlich wusste sie selber nicht, wo sich ihr Freund befand. Sie hoffte nur, dass er weit weg von hier, und damit in Sicherheit, war. „Und ihr junger Freund – ihr seid also ein Drachenzüchter. Da seid ihr ja in bester Gesellschaft.“ Plötzlich befand sich wieder Fridthjof in Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Der schien das aber ganz gelassen zu sehen. Er überhörte einfach die Spitze gegenüber seiner Begleiterin. „Ich meine sie tut ja alles für Drachen. So benommen hat sie sich ja schon immer, aber langsam fängt sie auch auszusehen wie einer.“ Sein Blick glitt über Arex Arm, der von den Brandwunden ihres letzten Abenteuers mit Fridthjof noch schwer gezeichnet war. Unbehagen machte sich in der jungen Frau breit. Sie wusste gar nicht, warum diese Aussage sie so sehr verletzten, aber sie konnte nicht anders als mit der unverletzten Hand den Ärmel des Mantels über die Hand zu ziehen und diese damit vor den Blicken zu verbergen. „Mich würde nicht wundern, wenn ihr irgendwann mal ein paar Flügel wachsen würde und sie Feuer spucken könnte.“ Langsam aber sicher schäumte Arex vor Wut. Dieser Mann schaffte es immer wieder, dass Arex ihm am liebsten den Hals umdrehen würde. Und wenn Fridthjof nicht mit der genervten Frage, was er von ihm wolle, die Aufmerksamkeit wieder auf sich gezogen hätte, wüsste Arex nicht, ob es diesmal soweit gewesen wäre. Immer noch amüsiert von der Situation, wandte er sich Arex jungem Begleiter zu. „Ich will gar nichts von euch. Eigentlich will ich euch nur die Augen öffnen in welche Gesellschaft ihr mit dem Beitritt zur Gilde gerutscht seid.“ „Die Mitglieder der Gilde Feuer und Flamme sind alles ehrbare und rechtschaffende Drachenzüchter.“ Fridthjofs Antwort klang sehr ehrlich und Arex war erleichtert, dass Fridthjof Brain nicht verbesserte, was seine Gildenzugehörigkeit anging. „Ja, auf die Mitglieder mag das zutreffen, aber der Gildenchefin steht schon seit Jahren in dem Verdacht mit dem NinjaSittich unter einer Decke zu stecken. Nur leider ist sie zu clever, als das man ihr etwas nachweisen könnte.“ War das ein Kompliment? Arex musste sich zusammenreißen, um nicht über das gesamte Gesicht zu strahlen. „Aber diesmal hätten wir dich beinahe erwischt.“ Brain genoss sichtlich die Verwunderung der beiden Gefährten. „Ich habe die Spur des NinjaSittichs nach dem Diebstahl bei der Lady Galathil verfolgt. Wir hätten ihn beinahe gehabt, doch plötzlich war die Spur kalt. Rein zufällig ist euer Dorf nicht mal einen Flugtag entfernt.“ Arex lief es eiskalt den Rücken hinunter. Lag es daran, dass sie beinahe erwischt worden wäre oder daran, dass Brain näher trat und sie zwang den Blick zu heben und zu ihm aufzusehen? „Warum seid ihr dann nicht zu mir gekommen und habt mein Dorf nicht auf den Kopf gestellt?“, fauchte Arex ihn an. Seine Nähe verwirrte Arex und das mochte sie nicht. Die Augen von Brain wurden dunkel und Sorgenfalten erschienen auf seiner Stirn. Sein Blick suchte nach dem Drachenturm, in dem wohl seine Gruppe untergebracht war. Er schien in Gedanken zu sein als er fortfuhr: „Wir machten uns gerade auf den Weg zu euch, als wir am Waldesrand den Schein eines Feuer wahrnahmen. In der Hoffnung, dass dort der Gesuchte sein Nachtlager aufgeschlagen hatte, befahl ich meinen Leuten in der Nähe zu landen. Wir trafen auf einen riesenhaften Hühnen und seinem gelben Drachen.“ Arex lief ein Scheuer über den Rücken. „Ich befahlt ihm sich auszuweisen und die Kapuze abzunehmen. Ich hatte so ein komisches Gefühl bei dem Typen. Er lachte nur und bevor wir uns versahen, waren wir alle in einen Kampf auf Leben und Tod mit ihm verstrickt. Zwei meiner Leute sind schwer verwundet worden … „ seine Stimme wurde rau und Arex empfand fast sowas wie Mitleid mit ihm: „ … und – genau wie der verletzte Drachen werden sie wahrscheinlich die nächsten Nächte nicht überleben.“ Alle drei schwiegen und Arex Blick wanderte zu dem Drachenturm hinauf in dem sich sowohl Draven als auch die Gruppe von Brain befand. „Wir haben die besten Mediziner und Magier für den Drachen, die man für Gold kaufen kann, aber die Verletzungen sind zu tief und der Drachen zu schwach.“ „Die besten, die man für Gold bekommen habt ihr vielleicht, aber nicht die beste Drachenheilerin überhaupt.“ Fridthjof schmunzelte und legte Arex vertrauensvoll die Hand auf die Schulter. Verwirrt sah Arex ihn an. „Ich könnte mir ihn ansehen.“ Ihr war nicht wohl, bei dem Gedanken mit Brain zu den Stadtwachen zu gehe, aber einem verletzten Drachen nicht zu helfen, stand nicht zur Debatte. Brain legte den Kopf schräg und schien nachzudenken. Dann nickte er: „Aber glaube nicht, dass ich dich wegen dem NinjaSittich nicht weiter im Auge behalte.“ Arex schritt energisch an ihm vorbei: „Und du glaube nicht, dass ich das hier für dich tue.“ Danach hatten die beiden Männer zu tun, Arex zu folgen.“

Gästebucheintrag von ArexSchatten am 02.05.2013 22:16Uhr

Kapitel VIII - Wunder
Hilflos hörte Arex den Schrei von Fridthjof, gefolgt von einem mächtigen Platschen. Sie musste nicht sehen, was passiert war. Frenja war nicht vollständig über die Klippe gekommen und war ins Wasser gestürzt, samt ihrer Fracht. „Lass mich ins Wasser fallen und versuche Frenja rauszuholen.“, rief Arex ihrem Draven zu. Augenblicklich spürte sie, wie dieser seine Klauen öffnete und die junge Frau fiel. Instinktiv überkreuzte sie die Arme und machte sich steif. Schnurrgerade durchstieß sie die Oberfläche des Wassers und fing automatisch an zu schwimmen. Die Strömung war stark, aber Arex war eine geübte Schwimmerin. Fridthjof allerdings war vermutlich bewusstlos und würde ertrinken oder den Wasserfall hinab stürzen, wenn ihm niemand half. Nach ein paar kräftigen Schwimmzügen erreichte sie die Wasseroberfläche und sah wie Draven Frenja an Land half. Etwas überrascht stellte Arex fest, dass Frenja immer noch Fridthjof in den Klauen hielt. Das Blut tropfte von seinen nassen Kleidungsstücken. Der Anblick veranlasste sie schneller zu schwimmen als plötzlich ein langer grüner Drachenschwanz vor ihr auftauchte. Dankbar griff sie zu und wurde von Draven aus dem Wasser gehoben und direkt von der völlig verängstigten Drachendame abgesetzt. „Frenja – leg Fridthjof hin.“, sprach Arex ruhig aber deutlich. Die Drachin zeigte keine Reaktion. Sie hielt Fridthjof fest und winselte immer wieder, dass sie schuld sei und drückte dabei ihre Klauen fester um den leblosen Körper und drohte ihm noch mehr Schäden zuzufügen. „Frenja!!“, diesmal brüllte Arex sie an und in ihrer Stimme schwang leichte Panik mit: „Lass ihn runter! Leg Fridthjof hin!!“ Diesmal reagierte sie. Langsam senkte sie den Kopf und sah Arex verständnislos an, dann blickte sie auf ihre Klauen und erschrak. Zitternd legte sie ihn ab und trat einige Schritte zurück, so dass sich Arex einen Überblick über die Verletzungen machen konnte. Schnell war klar, dass Arex nicht viel ausrichten konnte. Sie hatte nichts um seine Brüche zu schienen, die Wunden zu versorgen oder gar um seine Schmerzen zu lindern. Verzweiflung machte sich breit als Frenja plötzlich wild mit den Flügeln schlug. „Ich bin so ungeschickt. Ich bin an allem schuld. Er ist besser ohne mich dran.“ Sie wollte abheben, als Arex sich aufstellte und sie streng ansah. „Frenja. Ich kann mich nicht um euch beide kümmern. Wenn du abhaust, dann zwingst du mich aber dazu und kann mich nicht auf Fridthjof konzentrieren. Was passiert ist, war ein Unfall und dafür kannst du nichts. Also geh nicht. Wie soll ich das Fridthjof erklären?“ Sie schien sich etwas zu beruhigen und nachzudenken. Die Zeit nutze Arex. „Geht eine Höhle oder irgendeinen Unterschlupf suchen. Wir können hier draußen nicht übernachten.“ Draven trottete los und Frenja folgte ihm. „Und wenn ihr schon bei suchen seid, haltet Ausschau nach dem Leberblümchen. Das kleine mit den lila Blüten – bringt mir so viel mit, wie ihr finden könnt.“ Ihr Draven nickte und die beiden machten sich zu Fuß auf den Weg. Jetzt konnte sich Arex wieder um ihren schwer verletzten Gefährten kümmern. Hilflos saß sie neben ihm und wusste gar nicht wo sie anfangen sollte. Schwerfällig zog sie ihre Lederweste aus und das darunter liegende Leinenshirt. Nachdem sie die Weste wieder übergestreift hatte, befeuchtete sie das Shirt in dem Fluss und fing an, die Wunden von Fridthjof zu säubern. Er wachte mit einem leisen Stöhnen auf, dass mehr als alles andere Arex zeigte, wie sehr er litt. Er wollte sich aufrichten und Arex griff unter den Kopf, um ihm zu helfen. Sie verstand ihn kaum, als er etwas fragen wollte. „Es wird alles wieder gut.“, flüsterte sie leise. Sie glaubte ihren eigenen Worten nicht, aber was sollte es nutzen ihm zu erklären was alles kaputt war und dass sie nicht wusste, wie sie ihm helfen konnte. Sie konnte nur seine Schmerzen lindern und so griff sie kurz aber hart in eine Stelle an seinem Nacken und er sackte in sich zusammen und versank wieder in tiefe Bewusstlosigkeit. Langsam lies Arex seinen Kopf wieder auf den Boden sinken und strich ihm eine seiner wilden Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht und versuchte sich selber einzureden, dass sie nicht heulen würde. Als die nächste Träne zu kullern drohte, hob sie den Kopf und schloss die Augen. „Jetzt hilft nur noch ein Wunder.“, flüsterte sie leise. Sie spürte einen leichten Windstoß und die Sonne im Gesicht, trocknete die Träne.
„Das sieht aber übel aus.“ Das war Roubys Stimme. Verwundert senkte die junge Frau den Blick. Da stand Rouby über Fridthjof gebeugt. Das konnte nicht möglich sein. Rouby war erst ein Kind und konnte unmöglich so lange Strecken fliegen. Ganz zu schweigen, dass sie nicht wusste wie das kleine Drachenmädchen sie gefunden haben sollte. Aber selbst nach ein paarmal blinzeln, stand da immer noch ihr Drachen und sah sie jetzt mit ihren goldenen Augen an. „Ja das sieht übel aus.“, antwortete Arex etwas verspätet und sah erst Fridthjof an und dann wieder Rouby. Noch immer glaubte sie nicht, dass sie da stand. „Ich habe nur nichts um ihm zu helfen.“, gab Arex resigniert zu. „Hilft dir das?“ fragte ihr Drachen und richtete sich auf. Vor ihr stand ein brauner Rucksack. „Mein Notfallgepäck – Rouby du wirst mir langsam unheimlich.“, erfreut griff sie nach der Tasche, in der sie immer Kleidung, etwas zu essen, Waffen, Verbandszeug und allerlei Kräuter und Tinkturen aufbewahrte für den Fall, dass sie überstürzt aufbrechen musste. Beherzt griff sie herein und fühlte als erstes Zusammengeknülltes aus einem seltsamen Stoff. Ungläubig sah Arex Rouby an. „Das ist der Mantel des Dunkelelfen. Den hatte ich nicht hier rein gepackt.“ Arex zerrte ihn schnell heraus und sah besah den Stoff und dann Rouby. „Hab ich was falsch gemacht?“, fragte dieser unsicher. Arex hatte sie immer ausgeschimpft, wenn sie den Mantel aus der Truhe nahm und damit rumspielte. Aber heute war sie überglücklich den Mantel zu sehen. „Danke meine Kleine, damit hast du Fridthjof vermutlich das Leben gerettet.“ Dann beugte sich Arex über ihren Freund und begann Brüche zu richten und Wunden zu reinigen. Als letztes widmete sie sich den ausgeschlagenen Zähnen. Trotz der Bewusstlosigkeit schien Fridthjof die Schmerzen zu spüren, denn hin und wieder stöhnte er und trieb damit Arex zur Eile an. Zum Schluss wickelte sie Fridthjof in den Mantel, an dem so viele schlechte Erinnerungen hingen, der aber auch ungeahnte Heilkräfte in sich trug. Dann blieb ihr nichts anderes übrig als sich hinzusetzen und zu warten.

Es dauerte nicht lange, dann kamen die anderen beiden Drachen wieder. Sie hatten nichts gefunden – weder eine Höhle noch die Leberblümchen. Arex hatte auch nicht wirklich damit gerechnet. Sie wollte nur, dass die Drachen Beschäftigung hatten und sie sich um ihren Gefährten kümmern konnte. Frenja war etwas bedrückt, aber die Laune besserte sich als sie sah, dass Fridthjof versorgt war. Sie beschnüffelt ihn vorsichtig und leckte ihm über das Gesicht. Danach rollte sie sich neben ihm zusammen und so warteten sie gemeinsam, dass die Wunden von Fridthjof heilten. Immer wieder flößte Arex ihm einen Tee ein, der ihn in einen tiefen und heilsamen Schlaf versetzte, dennoch schlief er unruhig und war Schweiß gebadet. Vermutlich träumte er wieder. Dabei konnte ihm Arex nicht bei helfen und so setzte sie sich und machte sich Gedanken, wie es weiter gehen sollte. Am nächsten Morgen setze Arex den Tee ab und lies Fridthjof langsam aufwachen, aber es dauerte bis zum Mittag bis er endgültig die Augen aufschlug. Frenja hielt ihm die Schnauze hin, damit er sich festhalten und aufsetzen konnte. Geduldig wartete Arex bis Fridthjof eine bequeme Position erreicht hatte und reichte ihm etwas Brot, Käse und Schinken zur Stärkung und Rouby holte ihm eine Tasse voll Wasser aus dem Fluss. Fragend sah Fridthjof die junge Drachenzüchterin an. „Rouby??“ Die Angesprochene zuckte nur mit den Schultern. „Frag mich mal.“, war ihre Antwort: „Sie tauchte plötzlich auf mit all dem auf.“ Mit einem Kopfnicken zeigte Arex auf den Rucksack. „Ohne den Mantel wäre unsere gemeinsame Reise hier zu Ende gewesen.“ Fridthjof befühlte den seltsamen Stoff. „Aber das doch …“, erstaunt sah er sie an. „… der Mantel vom Dunkelelfen.“, beendete Arex den Satz. „Rouby liebt die Sachen von dem Dunkelelf. Immer wieder zerrt sie den Mantel aus der Truhe. Und der Ring erst. Sie findet ihn immer wieder.“ Da kam ihr ein Gedanken. „Der Ring! Wo ist der Ring?“, fragte Fridthjof. Jetzt war er hellwach. Seine Aufregung riss Arex aus ihrem Gedanken. Mit einem schlechten Gewissen erklärte Arex ihm, dass sie ihn bis vor zwei Tagen verwahrt hatte. Ihn mit samt seinen Kopien aber bei der überstürzten Flucht ihrem Gegner überlassen musste. „Bist du dir sicher, dass dieses … „, er suchte nach dem richtigen Wort: „… dieses Wesen, den Ring hat?“ Sicher war sich Arex nicht. Nachdem die ganzen Ringe auf den Boden gefallen waren, war sie ja geflohen und ihr Gegner ihr gefolgt. Da hatte er also den Ring nicht an sich genommen. Aber nach der Flucht konnte er ruhig zurück in Arex Räume gekehrt sein und ihn an sich genommen haben, wenn nicht – ja wenn nicht. Arex drehte den Kopf und sah Rouby an. Die blickte ebenso zurück und plinkerte unschuldig mit den Augen. Fridthjof folgte Arex Blick. „Rouby?“, der kleine Drachen setzte sich auf die Hinterpfoten und blickte nun neugierig. „Der Ring?“ Fridthjof runzelte die Stirn, aber Rouby wuselte plötzlich zu dem Rucksack und kramte darin herum. Stolz präsentierte sie einen blaugrauen schmucklosen Ring. „Jetzt muss es nur noch der Richtige sein.“, murmelte Arex und hielt ihrem Drachen die Hand hin. Zögernd kam Rouby näher und beschnüffelte die Hand. Erst als sie sich sicher schien, dass Arex auch diejenige war, die sie sein sollte, legte Rouby den Ring hin und trat bei Seite – immer noch den Ring genau beobachtend. Arex wunderte sich nicht mehr über dieses Verhalten. Sie kannte es zur Genüge. Was sie auch zur Genüge kannte, war das seltsame Gefühl, dass der Ring sofort auslöste, als er in ihre Handfläche fiel. Ein Schauer lief ihr augenblicklich über den Rücken. Der Ring schien trotz seiner geringen Größe ein enormes Gewicht zu haben und er war seltsam kalt. Und anders als andere Ringe würde er nie die Körpertemperatur seines Trägers annehmen. Er blieb immer gleich kalt. Und wenn man sich auf ihn einlies, dann fing das Herz im Takt seines Pulsierens zu schlagen. Langsam geriet Arex in seinen Sog und spürte wie irgendetwas an ihrem Bewusstsein zog. In dem Moment wo ihr das bewusst wurde, zwang sie ihren Geist auf etwas anderes zu richten. Sie schnappt wie ein Ertrinkender nach Luft, als sie wieder zu sich selbst fand. „Es ist der Richtige.“, keuchte sie entsetzt und sah Fridthjof an. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er aufgestanden war und nun vor ihr hockte. Seine Hand ruhte auf ihrer Schulter. „Ist alles okay?“ Er klang sehr besorgt. Die junge Frau nickte. „Er ist viel stärker in deiner Gegenward.“ „Gibst du ihm mir?“, fragte Fridthjof vorsichtig. Wiederum nickte die junge Frau, tat aber nichts außer Fridthjof direkt anzusehen. „Arex?“ seine Stimme klang immer noch besorgt: „Der Ring – gibst du ihn mir?“ „Hab ich das nicht?“, fragte sie jetzt verwirrt und sah auf ihre Hand hinab. Sie umklammerte den Ring so fest in der Faust, dass die Knöchel weiß hervortraten und sich ihre Fingernägel ins Fleisch der Hand bohrten und Blut hervorquoll. Quälend langsam öffnete sie einen Finger nach dem nächsten. Es war so als wolle der Ring nicht, dass sie ihn weg gab. Jede Bewegung kostete unendlich viel Kraft und schien eine halbe Ewigkeit zu dauern. Als dann endlich Fridthjof den Ring aus ihrer blutigen Handfläche nahm, fiel ein unglaubliches Gewicht von ihr ab. Etwas was sie scheinbar schon eine ganze Weile bedrückt hatte. Sie hatte das Gefühl, dass sie seit einer ewig langen Zeit endlich wieder frei atmen konnte.

Gästebucheintrag von ArexSchatten am 21.04.2013 22:19Uhr

Kapitel VI – Die Flucht

Schweißgebadet wachte Arex am nächsten Morgen auf. Sie schnellte so plötzlich in die Senkrechte, dass Rouby ängstlich ans Bettende sprang. Gerade noch fing die junge Frau die rutschende Bettdecke auf und drückte sie an ihre Brust. Sie spürte ihr Herz wild schlagen. Das Blut rauschte in ihren Ohren und ihr wurde schwarz vor Augen. Sie lies sich wieder aufs Kopfkissen fallen, nur um beim nächsten Gedanken an den NinjaSittich wieder hochzuschnellen und auf die leere Betthälfte zu starren. Mit einem Griff stellte sie fest, dass er wohl schon vor Stunden das Nachtlager verlassen hatte. Das Bett war kalt. „Seltsam“ wunderte sie sich. Langsam schwang sie ihre nackten Beine aus dem Bett und wünschte sich, nicht die ganze Flasche Rotwein geleert zu haben. Sie rieb sich den Kopf und wurde das Gefühl von einem Dejavue nicht los. Alles war wie damals - der NiSi, der Rotwein, die miese Nacht und die Kopfschmerzen am Morgen. Und dann dieser seltsam reale Traum, von einem verlassenen Dorf mit einem gebrochenen Drachenturm, der spitz in den Himmel ragte. Ein Schauer lief Arex über den Rücken. Sie kannte das Dorf – hatte es mit eigenen Augen gesehen. Damals hatte sich alles geändert für sie. Aus der Rumstreicherin, die sich ihr Gold mit dem jagen von Dieben, Mördern und anderen Gesinde verdiente, sollte in dieser Nacht etwas ganz anderes werden. Verspannt rieb sich Arex über das Gesicht und stellte sich auf ihre wackligen Beine. Sie umrundete Draven, der wie immer neben dem Bett schnarchte und ging ins Bad. Sie brauchte erst einmal eine heiße Dusche. Rouby folgte ihr tapsig.

„Das tat gut.“, entspannter trat Arex aus der Dusche. Rouby konnte sich davon allerdings noch nicht loseisen. Arex lies ihr den Spaß und wickelte sich in ein weiches Handtuch und betrachtete ihre Spiegelbild. Ihr Blick fiel auf das neue Halsband und die daran befestigte Kette aus gleichmäßigen Ringen. Und plötzlich fiel ihr das Gefühl von gestern Abend ein. War Fridthjof nun hier oder nicht? „Frenja war heute Nacht im Turm“. Sie hörte die Worte nicht mit den Ohren, sondern direkt in ihren Gedanken. Draven war erwacht und „sprach“ zu ihr. Die junge Frau drehte sich um, drehte das Wasser aus und vernahm das leise Murren von Rouby. Dann ging sie in ihr Schlafzimmer zurück, wo Draven sie aufmerksam ansah. „Frenja fliegt nicht ohne Fridthjof her. Warum hat sich Fridthjof nicht bei mir gemeldet?“, fragte Arex nachdenklich Draven. Sie konnte mit ihm auch per Gedanken kommunizieren, aber trotzdem redete sie laut und er antwortet ihr in Gedanken. Irgendwie schien das reden ihre Gedanken zu fokussieren, während ihre Gedanken oft so wirr waren, dass Draven sie nur fragend ansah. „Vielleicht wollte er dich und den NinjaSittich nicht stören?“ Die Antwort gefiel Arex ganz und gar nicht und drückte ihren Unmut mit einem Schnaufen aus. Sie zog sich wortlos an und stieg die langen Treppen der Drachenzucht hinauf. Als sie oben ankam, stieg gerade die Sonne über das Gebirge und schien damit durch die großen weit geöffneten Tore. Draven und Rouby landeten gerade. „Arex?!“ Die „Stimme“ in ihren Gedanken war ihr seltsam vertraut und doch kannte sie sie nicht. Die junge Frau lies ihre Blicke durch das innere des Turmes wandern. Es war noch sehr schummrig und das Sonnenlicht erreichte noch lange nicht alle Ecken. Dann spürte sie den Blick des Drachen. „Frenja?!“, fragte Arex erfreut. Ihre Stimme hallte in der großen Halle wieder. Die wunderschöne Drachendame schüttelte leise den Kopf und hob einen Flügel. Darunter konnte Arex zusammengekauert Fridthjof erkennen. Er schlief noch und so näherte sich Arex den beiden langsam. Draven schob sich durch die Tür, als Arex in Gedanken Frenja fragt, warum Fridthjof hier oben wäre und sich nicht gemeldet hatte. „Er wollte euch zwei nicht stören.“. Da war sie, die unliebsame Antwort. Das Kichern von Draven spürte sie mehr, als das sie es hörte. „Hab ich ihr auch schon gesagt.“, unterhielt sich Draven mit Frenja über Arex Kopf hinweg.“Na ist doch kein Problem. Es passt halt nur ein Männchen ins Nest.“, war Frenjas amüsierte Antwort. „NEST???! Sagt mal spinnt ihr? Ich war doch nicht mit ihm im Nest.“ Die junge Frau musste sich sehr zusammenreißen, um nicht laut zu reden und nur zu denken. „Das kann ich bestätigen.“, kam es von Draven: “Dann wirft sie mich immer aus dem Zimmer.“ „Draven!“ Arex wusste nicht, ob ein Gedanke geknurrt werden konnte, aber sie hoffte es. Ihren Drachen lies das allerdings kalt, er plauderte munter weiter drauf los. „Aber das schon lange nicht mehr passiert.“ Ungläubig riss die junge Frau die Augen auf. „Ja“ gluckste Frenja amüsiert: „bei Fridthjof auch nicht. Vielleicht sollten die beiden mal …“ Arex sah Frenja an, dann Draven und dann wieder Frenja. Gerade als sie platzen wollte, zupfte Rouby an ihrer Hose und sah sie mit unschuldigen goldenen Augen an. „Was ist das Nest?“ Jetzt war die junge Frau vollends aus dem Konzept gebracht. „Verschwindet und sucht euch was zu essen. Ich kümmer mich um Fridthjof.“, murrte sie und holte eine warme Decke. Als sie zurückkehrte und die Decke über ihren Freund legte, machten sich die Drachen auf die Suche nach etwas essbarem. Natürlich nicht ohne weiter zu tratschen. „Menschen sollten öfter mal ins Nest. Vielleicht wären sie dann nicht immer so unentspannt.“ Mit einem amüsierten Kichern, schoben sich die beiden großen Drachen über den Rand der Plattform. Ungläubig stand Arex da und wusste nicht, ob sie lachen, ihnen Recht geben oder vor Wut platzen sollte. Ihr blieb nur sich hin zu setzen und darauf zu warten, dass Fridthjof die Augen aufmachte. Es dauerte allerdings eine Weile bis Fridthjof ihr den Wunsch erfüllte und so setzte sich Arex neben Rouby und strich ihr sanft über die Schuppen. Sie leuchteten wie ein Smaragd und ihre Augen waren wie flüssiges Gold und immer noch stand eine Frage in ihnen: Was hat es mit dem Nest auf sich?! Eine Weile versuchte sie sich Arex aus dem Gespräch rauszuwinden, was ihr nicht wirklich glückte. Und so war sie erleichtert als Fridthjof erwachte und sich ruckartig aufrichtete. Nach einem kurzen einander mustern, bot Arex ein Frühstück an, welches Fridthjof ausschlug. Aber sie selber hatte einen fürchterlichen Hunger und so half sie ihm auf. Geduldig wartete die Hausherrin bis sich ihr Gast die Kleidung abgeklopft und gerichtet hatte. Auch wenn sich Arex brennend dafür interessierte, warum Fridthjof es vorzog bei den Drachen zu schlafen als bei ihr um Quartier zu bitten, verkniff sie sich die Frage. Sie wollte nicht noch von ihm hören, dass er die beiden Gildenchefs nicht stören wollte. Sie zuckte mit den Schultern und lächelte. „Auch wenn du keinen Hunger hast, ich sterbe gleich, wenn ich nichts zwischen die Zähne bekomme.“ Da sie sich auch bei einem Frühstück unterhalten konnten, folgte ihr Fridthjof. Wortlos deckten die beiden den Tisch in der Küche. Arex setzte Wasser auf und kramte ganz hinten aus einem Küchenschrank ein Beutelchen raus. Die darin enthaltenen Kräuter goss sie zu einem Tee auf und stellte den neben dem Brettchen von Fridthjof ab. Dann setzen die beiden sich und die junge Frau wartete darauf, dass ihr Gegenüber erklärte was ihn in ihr Haus führte. Der saß aber nur vor dem Essen und starrte in den dampfenden Tee. Ruhig setzte die Hausherrin ihren Kaffee an die Lippen und genoss den bitteren Geschmack und die Wärme. Bevor aber die Stille anfing unangenehm zu werden, räusperte sich Arex. Sie wartete bis sich der Blick ihres Freundes langsam klärte und als sie seiner Aufmerksamkeit gewiss war, fragte sie gerade heraus. „Was verschafft mir den unverhofften Besuch?“ Anscheinend fiel ihm die Antwort nicht ganz leicht, aus welchem Grund auch immer, denn plötzlich griff er zu der Tasse und nahm einen großen Schluck von dem Tee. Arex lies ihm Zeit seine Gedanken zu sammeln und wartete geduldig. Dann begann er von seinem Traum zu berichten und aus irgendeinem Grund, ließen seine Schilderungen ihr die Haare zu Berge stehen. Gerne hätte die junge Frau ihn noch weiter ausgefragt, aber der Tee begann seine Wirkung zu zeigen. Fridthjof gähnte herzhaft. „Ich weiß gar nicht was heute los ist. Ich bin hundemüde.“ Bei seinen Worten musste Arex schmunzeln. „Du weißt ja, wo die Gästezimmer sind. Ruh dich aus. Du kannst mir noch später weiter berichten.“ Erst wollte ihr Besuch protestieren, aber als seine Augen fast zufielen, schlurfte er doch in Richtung der Gästezimmer. Arex lies sich Zeit mit dem abräumen des Tisches, bevor sie ihrem Gast folgte. Leise klopfte sie an die Tür und als sich nichts regte, öffnete sie die Tür einen Spalt breit und lugte durch die Tür. Fridthjof hatte es bis zum Bett geschafft und sich hingesetzt. Danach musste er nach hinten umgekippt und sofort eingeschlafen sein. Als gute Gastgeberin zog Arex schnell die Vorhänge zu, entkleidete Fridthjof bis auf die Unterhose und rollte ihn unter die Zudecke. Er würde lang, tief und hoffentlich traumlos schlafen.

Die Zeit nutzte Arex, um ihren täglichen Arbeiten nachzugehen. Erst als es im Dorf schon dämmerte kehrte sie in ihre privaten Räume zurück. Den gesamten Tag lag eine seltsame Stimmung über ihr. Sie war nachdenklich. Fridthjofs Traum ging ihr nicht aus dem Kopf. War er der jemand, der in der Zukunft die Ringe jagte und dafür Mensch und Drachen tötete oder gab es da draußen jemand, der die selben Fähigkeiten hatte wie Fridthjof – nur mit dem Unterschied, dass er sie auch zu beherrschen vermochte. Beide Möglichkeiten waren keine schönen Aussichten. Sie fingerte nervös an der Kette rum und drehte den pulsierenden Ring hin und her. Dann viel ihr Blick auf das Kästchen, dass NiSi am gestrigen Abend da gelassen hatte. Ohne groß vorher nachzudenken schnappte sie das Kästchen und öffnete es mit einem Haar von sich. Heraus fiel das kostbare Oberteil. Achtlos lies Arex es zu Boden fallen. Mit ein paar schnellen Griffen entfernte sie die Ringe von ihrem Halsband und legte sie in das Kästchen. Damit die Auswahl nicht ganz so einfach war, holte sie weitere Ringe hervor, die sie beim Versuch möglichst ähnliche Kopien von dem magischen Ring herzustellen, angefertigt hatte. Sie scheffelte eine Hand voll in das Kästchen, schüttelte es und entschied noch die restlichen Ringe in das Kästchen zu tun bis es randvoll war. Sorgsam verschlossen wog sie es in der Hand und wunderte sich, dass man den Inhalt nicht wirklich spürte. Ein plötzliches Geräusch lenkt sie ab. War da jemand draußen? Durch die Fenster konnte man nichts sehen, da es draußen schon recht dunkel war. Arex stellte das Kästchen auf ihren Schreibtisch und war gerade auf dem Weg zur Tür, als diese mit einem lauten Knall aufschlug. Durch die Wucht wurde die schwere Holztür fast aus dem Angeln gerissen. Die junge Drachenzüchterin blieb wie angewurzelt stehen. Der Schreck stand ihr ins bleiche Gesicht geschrieben. Was sie sah, war ein wahr gewordener Alptraum, der den Türrahmen fast zur Gänze ausfüllte. Der schwarze Mantel der riesenhaften Gestalt schien jedes Licht zu schlucken. Die donnernde Stimme war wie ein Schlag ins Gesicht. „Wo ist der Ring?“ Arex zuckte zusammen, wie ein geschlagener Hund. Tief in ihr wuchs eine Angst heran, die sie noch nie zuvor gespürt hatte. Sie wagte kaum die Gestalt anzusehen, die plötzlich direkt vor ihr stand. Sie sah den Schlag mit dem Handrücken nicht mal kommen, aber dessen ungeheure Kraft schleuderte sie durch den halben Raum und nahm ihr fast das Bewusstsein. Der Schmerz explodierte in ihrem Gesicht und sie griff zu ihrer Nase. Sie blutete, aber war nicht gebrochen. Lange hatte sie allerdings keine Zeit um sich über diesen Umstand zu freuen. Trotz der massiven Gestalt ihres Gegners, war dieser blitzschnell. Er griff nach Arex Nacken und zerrte sie am ausgestreckten Arm so hoch, dass sie nicht einmal mit den Zehen den Boden berühren konnte. Er wechselte die Hand, aber nicht weil ihm die junge Frau zu schwer wurde, sondern weil er sie so an der Kehle besser packen konnte. Er wiederholte abermals grollend die Worte: „Wo ist der Ring?“, während sich seine Finger immer fester um ihren Hals legten. Lange würde Arex nicht mehr durchhalten. Sie spürte schon das Pochen des Blutes im Kopf. Ihre Lungen schrien nach Sauerstoff und sie hatte das Gefühl, dass ihr langsam die Augen von dem Druck aus den Höhlen quollen. Gerade in dem Moment wo ihr Bewusstsein zu schwinden begann, wurde sie wieder herumgewirbelt und flog durch den Raum, schlitterte über den Boden und riss dabei ein paar Stühle um, die am großen Esstisch standen. Die junge Frau japste nach Luft, als sie abermals in die Höhe gerissen wurde und mit unheimlicher Kraft auf dem Tisch geworfen wurde. Einen Moment lang, spürte sie, wie der Tisch unter ihrem Aufschlag bebte und auseinanderzubrechen drohte. Dann spürte sie wieder die unbarmherzige Hand an ihrer Kehle. Die schwarze Gestalt beugte sich über sie. Diesmal war sie seinem Kopf wesentlich dichter und so konnte Arex den warmen Atem ihres Gegenübers im Gesicht spüren. Aber ihre Augen wurden unter der Kapuze keines Gesichtes gewahr. Dort war nichts außer Dunkelheit. „Wo ist der Ring?“ Ganz instinktiv suchten Arex Augen das Kästchen, das unweit von ihnen auf dem Schreibtisch stand. Im selben Augenblick wo sie das Kästchen sah, schollt sie sich selber einen Dummkopf. Sie hatte aber nicht viel Zeit sich zu ärgern, denn sie wurde wieder durch den Raum wie eine Puppe geworfen. Diesmal landete sie direkt am Schrank neben der Tür, die hoch zu den oberen Zimmern und auch zu der Treppe der Drachenzucht, führte. Einen Moment rang sie nach Luft und versuchte die drohende Ohnmacht zurückzudrängen. Als sich ihr Blick langsam wieder klärte, sah sie wie die schwarze Gestalt das magische Kästchen in den riesigen Pranken hielt und hin und her drehte. Er schien amüsiert zu sein. „Was für ein armseliges Versteck!“ Und dann kam ein Geräusch, das nur entfernt an ein Lachen erinnerte. Ein seltsames Kribbeln ergriff Arex Körper. Sämtliche feinen Häarchen stellten sich an ihrem Körper auf, als die Gestalt den Arm hob und das Kästchen anstarrte. Arex konnte spüren, dass er etwas tat, aber sie sah nichts. Für einen Moment vergaß sie ihre Angst und starrte gebannt auf das Kästchen. Eine Weile geschah nichts. Die Zeit schien still zu stehen. Der gesamte Raum war totenstill. Gebannt hielt Arex den Atem an und sog erst wieder Luft ein, als das Kästchen mit einem lauten Knall in der Hand ihres Angreifers explodierte und die Hunderte Ringe durch das gesamte Zimmer flogen. Das wütende Brüllen der schwarzen Gestalt hörte Arex nur noch auf der Treppe nach oben. Ein Schmunzeln konnte sich die junge Frau nicht verkneifen, bedeutete doch, dass die Gestalt dort unten den Ring nicht einfach mit Magie erspüren konnte, sondern suchen musste. Und das verschaffte Arex hoffentlich genügend Zeit zur Flucht. Sie nahm die letzten Stufen der Treppe mit einem Satz und hätte fast Fridthjof umgerannt. Er musste von dem Krach aufgewacht sein und stand nun halb angezogen im Flur. „Lauf!!“, schrie Arex ihn an und zerrte ihm am Ellenbogen den Flur entlang. Irgendetwas in ihrer Stimme musste den verwirrten Mann dazu bewegen, ihr ohne große Gegenwehr zu folgen. Gemeinsam rannten sie die engen Stufen des Turmes hoch. Schier endlos kam ihr jetzt der Weg vor, den sie eigentlich mehrmals täglich zurücklegte. Allerdings spürte sie die Aufregung der Drachen ehe die beiden oben angekommen war. Noch konnte sie sie nicht warnen und so beschleunigte sie ihre Schritte. Kurz unterhalb der ersten Ebene erreichte sie gedanklich den ersten Drachen Rocky, der gerade versuchte Ordnung in das Chaos zu bringen, dass oben herrschte. Arex gab ihm den Befehl den Drachenturm augenblicklich zu räumen und warnte gleichzeitig vor dem schwefelgelben Drachen, von dem Fridthjof ihr berichtet hatte. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht und alle Drachen stürmten zu den Ausgängen. Die beiden flüchtenden Menschen erreichten in dem Moment die unterste Ebene, als die Drachenmütter sich mit ihren flugunfähigen Babys bepackt über den Rand des Plateaus abstießen. Ohne groß weiter nachzudenken rannte Arex ebenfalls zum Rand und sah wie unzählige Drachen um den Turm schwirrten. Unten im Dorf war mittlerweile schon die Nacht hereingebrochen. Hier oben aber konnte man gerade noch die Sonne sehen. Sie würde in wenigen Minuten hinter dem hohen Gebirge untergehen und alles würde der Dunkelheit versinken. Die junge Frau blickte sich um. Von dem schwefelgelben Drachen war noch nichts zu sehen. Verwirrt sah ihr Begleiter sie an, aber bevor er groß Fragen stellen konnte, packte Arex ihn am Arm und schleuderte ihn weit über den Rand der Plattform. Sie warf einen Blick in das innere des Turmes und sah wie durch die Tür, durch die die beiden gerade eben noch selber hier reingekommen waren, abermals aufflog und eine stinkwütende Gestalt ausspuckte. Gerade noch rechtzeitig sprang Arex Fridthjof hinterher in die Tiefe. Sie spürte, dass genau da wo sie gerade noch gestanden hatte, ein heißer gleißender Lichtstrahl alles verbrannte, was ihm in die Quere kam. Hoffentlich war kein Drachen im Weg, hoffte die junge Frau in dem Moment als Draven seine Vorderklauen um ihre Hüfte legte und sie gemeinsam in die Dunkelheit eintauchten. Von hier aus konnte Arex jetzt auch den schwefelgelben Drachen erkennen. Zu ihrem erstaunen war das der größte Drachen, den sie jemals gesehen hatte, der sich da anschickte auf der Plattform zu landen. Hilflos musste Arex mit ansehen, wie hinter ihrem Drachenturm eine kleine Gruppe Drachen auftauchte. Sie konnte den goldgelben Körper von Rocky erkennen und sie schrie ihm in Gedanken zu, dass er den Angriff abbrechen sollte, aber sie waren schon zu weit entfernt. Hilflos sah sie mit an, wie immer wieder gleißende Blitze nach den angreifenden Drachen zuckten. Sie konnte nicht erkennen, ob sie trafen aber sie sah, wie der gegnerische Drachen plötzlich von mehreren ihrer Drachen attackiert und in die Tiefe gerissen wurde. Hoffnung machte sich breit, aber wie es weiter ging würde sie nicht erfahren, denn die zwei Drachen Draven und Frenja folgte einem kleinem Flusslauf, der jetzt eine kleine Biegung machte und damit in ein tiefes Tal im angrenzenden Gebirge einbog. Stundenlang flogen die Drachen möglichst tief und folgten dem silbernen Band durch das Gebirge – immer gefolgt von einem kleinen dunklen Schatten, der sich heimlich an ihre Fersen geheftet hatte.



Geschlecht: m
Land: Deutschland
Ich suche: Ruhe
Größe: 189
Haare: sind am wachsen
Figur: schlank

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